«Das liegt neben der üblichen Populationsschwankung auch daran, dass sich das
Schwarzwild auf die Neuerungen aus dem vergangenen Jahr, etwa den Einsatz von Nachtsichttechnik, eingestellt hat. Das sind kluge Tiere», sagte der kürzlich gewählte Verbandspräsident Ernst Weidenbusch dem «Münchner Merkur» (Mittwoch). «Deshalb braucht es auch ein kluges Jagdkonzept - und keine unkoordinierten Abschüsse.»
Bayerns
Bauern etwa sorgen sich derzeit wegen der Ausbreitung der Afrikanischen
Schweinepest in Deutschland. Das ist eine
Viruskrankheit, die Wild- und Hausschweine befallen und töten kann. Für Menschen ist sie ungefährlich. Weidenbusch sagte, die
Jäger unterstützten die Landwirte. «Wir müssen nur darauf achten, dass wir klug in die Schwarzwild-Population eingreifen und nicht einfach drauf loserlegen.»
Weidenbusch (57) war am vergangenen Freitag zum neuen Verbandspräsidenten gewählt worden. Er löste damit Jürgen Vocke ab, der ein Vierteljahrhundert an der Spitze der einflussreichen Organisation stand und gegen den derzeit Strafermittlungen laufen.
Der BJV vertritt im Freistaat 158 Kreisgruppen und Jägervereine mit etwa 50.000 Mitgliedern. Vor etwa einem Jahr war es zu einer heftigen internen Auseinandersetzung gekommen, nachdem es Vorwürfe der finanziellen Unregelmäßigkeiten gegen den bisherigen Präsidenten Vocke gab.
«Wir müssen diese Dinge aus der Vergangenheit seriös abarbeiten», sagte Weidenbusch dem Blatt. «Ich rechne damit, dass das Verfahren der Staatsanwaltschaft gegen Herrn Vocke im ersten Quartal des nächsten Jahres abgeschlossen ist. Und dann müssen wir aufhören, uns mit uns selbst zu beschäftigen, sondern in die Zukunft blicken.»