„Die grünen Berufe sind wieder von Bedeutung und wir brauchen ihr Wissen“, sagte Landvolkpräsident Werner Hilse bei der feierlichen Eröffnung in der Albrecht-Thaer-Schule in Celle. Das bereits zum zweiten Mal nach 2007 die Tierwirte an dem Wettbewerb teilnähmen, sei ein deutliches Zeichen dafür, dass die Landwirtschaft in Deutschland immer spezieller werde. Er bescheinigte dem Berufswettbewerb eine positive Wirkung auf die grünen Berufe und das Leben in den Dörfern. „In einer Studie über die Berufswettbewerbssieger wurde festgestellt, dass sie gesellschaftlich aktiver sind als andere junge Menschen“, sagte Hilse. Es könnten zwar nicht alle Sieger werden, im Berufswettbewerb gehöre jedoch jeder zu den Gewinnern.
Als gute Vorbereitung auf weitere Prüfungen lobte auch der niedersächsische Minister für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung, Hans-Heinrich Ehlen, den Berufswettbewerb. Grundsätzlich bieten die Grünen Berufe seiner Meinung nach sehr gute Karrieremöglichkeiten. Bundesweit wurden im laufenden Ausbildungsjahr 15.200 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen, das entspricht einem Rückgang von gut vier Prozent. In Niedersachsen sei dieser Trend jedoch noch nicht angekommen: Im Ausbildungsjahr 2008/09 haben sich erstmals mehr als 6.500 junge Menschen für eine Ausbildung in den grünen Berufen entschieden. „Das ist ein erneuter kräftiger Anstieg um 6,5 Prozent“, betonte Ehlen. Trotzdem rechnet er in den kommenden Jahren mit Nachwuchsproblemen.
Die Grünen Branchen sollten sich deshalb dem härter werdenden Wettbewerb um junge, motivierte Menschen stellen. Für die Schulabgänger zieht er positive Konsequenzen daraus: „Die zunehmende Konkurrenz wird die Qualität der Ausbildung weiter erhöhen und die Berufsaussichten verbessern.“
„Der Berufswettbewerb ist genau das Richtige für Mitmacher und Mitdenker. Wer teilnimmt, gewinnt“, schloss sich Anne Hartmann, Vorsitzende des Bundes der Deutschen
Landjugend (BDL), ihren Vorrednern an. Sie forderte die Schüler auf, in keiner Stunde das unternehmerische Denken zu vergessen und sich auch außerhalb ihrer Betriebe zu engagieren. „Wir brauchen junge Menschen für unsere Ehrenämter“, sagte sie. Zudem hob sie die gestiegene Zahl der weiblichen Auszubildenden hervor. „In den vergangenen vier Jahren ist der Frauenanteil in der Landwirtschaft von zehn auf zwölf Prozent gestiegen“; sagte Hartmann. Die besten Auszubildenden und Fachschüler qualifizieren sich für die Gebietsentscheide im März in Cloppenburg und Celle und für den Landesentscheid im April in Westerstede, in denen es um die Teilnahme am Bundesentscheid geht. Vom 25. bis 30. Mai werden in der Deula in Nienburg deren Sieger gekürt. (LPD)