Die Befragung durch das Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung gibt Auskunft über soziodemographische Merkmale und landwirtschaftliche Hintergründe der Erstsemester. Zudem werden deren Motivation für ein Agrarstudium, Entscheidungskriterien für die Wahl des Studienstandortes und die bisherige Zufriedenheit mit dem
Agrarstudium in Göttingen untersucht. Trotz steigender Studienanfängerzahlen soll durch regelmäßige Studentenbefragungen die Lehrqualität und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Fakultät für Agrarwissenschaften weiter verbessert werden.
Wie ein Vergleich von Erstsemesterbefragungen aus drei Wintersemestern ergab, kommen durchschnittlich mehr als die Hälfte der Studenten aus ländlichen Regionen, eben so viele stammen von einem landwirtschaftlichen Betrieb. Das Kerneinzugsgebiet ist Niedersachsen, mit Schwerpunkten im Raum Göttingen, Hannover sowie im Großraum Vechta. Als stärkste Konkurrenten der Göttinger Agrarfakultät konnten in der Studie die Agrarstandorte Kiel und
Hohenheim ausgemacht werden. Alle befragten Erstsemester möchten während des Studiums praktisch in der Landwirtschaft tätig sein. Nach dem Studium können sich dies etwa 43 % der Befragten vorstellen. Die Studieren geben an, ihr Studium im Hinblick auf spätere Jobchancen zügig abschließen zu wollen, wobei die Mehrzahl der Befragungsteilnehmer zeitweise im Ausland studieren möchte. Insgesamt zeichnen sich die Agrarstudenten als sehr zielstrebig aus.
Die Motive zur Aufnahme eines agrarwissenschaftlichen Studiums liegen insbesondere in der Vielseitigkeit des Studienganges. Zudem werden die Chancen, mit einem agrarwissenschaftlichen Abschluss erfolgreich ins Berufsleben zu starten, von den Erstsemestern als sehr vielversprechend eingestuft. Das Image der Landwirtschaft wird insgesamt positiv bewertet. Die Georg-August-Universität Göttingen konnte aus Sicht der Erstsemester ihr Image als Spitzen-Universität weiter ausbauen. Auch für die Agrarwissenschaftliche Fakultät ist eine deutliche Imageverbesserung zu erkennen. Skeptisch stehen die Studierenden hingegen nach wie vor der Praxisnähe des Studienganges gegenüber. Besonders gelobt wurde von den Befragten die jährlich veranstaltete Orientierungsphase als Einstieg in das Agrarstudium.
Die Studierenden sind im Vergleich zu den Vorjahren auch insgesamt deutlich zufriedener mit den ersten Wochen ihres Studiums. Lagen die Interessenschwerpunkte zunächst deutlich im Tier- und Pflanzenbereich, so ist im Vergleich zu den Vorjahresuntersuchungen inzwischen das Interesse an ökonomischen Themenfeldern deutlich gestiegen. Besonders der Schwerpunkt Agribusiness hat gewonnen. Deutliche Verluste muss hingegen der
Masterstudiengang Pferdewissenschaften hinnehmen.
Aufgrund der limitierten Studienplätze ist eine ausreichende Nachfrage aber dennoch gesichert. Handlungsempfehlungen, die sich aus der Befragung ergeben sind unter anderem die Stärkung der Verbindungen zwischen Theorie und Praxis durch den Ausbau praxisorientierter Projekte, die Förderung der selbstorganisierten Arbeitsgemeinschaften und die vermehrte Zusammenarbeit mit praktischen Landwirten. Zukünftig sollen neben den Erstsemesterbefragungen auch Studienverlaufsbefragungen detaillierte Anhaltspunkte für Verbesserungen im Studienalltag geben. (PD)