„Grund ist, dass wir fast ausschließlich Wetterlagen aus Süd und Südwest hatten," erklärt Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), „dadurch kam sehr milder Luft nach Österreich. Im Süden stauten sich die Wolken und brachten sehr viel Niederschlag. An der Nordseite der Alpen war es oft föhnig und sehr trocken."
Im Süden wärmster Januar der Messgeschichte
Österreichweit gesehen war das der fünftwärmsten Januar seit Messbegin 1768, mit einer Abweichung von plus 3,3 °C zum vieljährigen Mittel (1981-2010). Im Süden war es in vielen Regionen überhaupt der wärmste Januar der Messgeschichte. In Klagenfurt etwa lag das Monatsmittel bei 1,5 °C. Das ist knapp 5 °C mehr als im langjährigen Durchschnitt und der höchste Wert seit dem Januar 1813.
Extrem feucht im Südwesten, extrem trocken im Osten
Feuchte Luft aus dem Mittelmeer-Raum brachte immer wieder Regen und Schneefall in den Süden Österreichs. Hier gab es verbreitet drei bis sechseinhalb Mal so viel Niederschlag wie im vieljährigen Mittel. Osttirol und Oberkärnten erlebten sogar die größte Januar-Niederschlagssumme seit 1917. Ein ähnlich markantes Ereignis gab es hier zuletzt 1951. Ganz anders im Osten Österreichs: Hier brachte der Januar 2014 nur 20 bis 25 Prozent der durchschnittlichen Niederschlagsmenge.
Viel Schnee, wenig Schnee
In Lienz fielen bis zum 31. Januar (7 Uhr) 93 Zentimeter Neuschnee, 73 cm davon alleine vom 30. auf den 31. Januar. Im vieljährigen Januarmittel sind es in Lienz 23 Zentimeter. Im Großteil Österreichs brachte der Januar 2014 aber wenig Schnee. In Kitzbühel zum Beispiel gab nur 14 Tage mit Schneedecke, statt wie im vieljährigen Mittel 28.
Im Süden bringt der derzeit heftige Schneefall ein kleines Kuriosum in der Statistik: In Klagenfurt gab es im Januar nur sechs Tage mit Schneedecke, im Mittel sind es hier 21 Schneedecken-Tage. Die Monatssumme des Neuschnees liegt aber mit 24 Zentimeter um sieben Zentimeter über dem vieljährigen Mittel (1981-2010).