Die Pegelstände nehmen aber etwas langsamer ab als prognostiziert. Die Aufmerksamkeit der Behörden konzentriert sich nun auf den Unterlauf des Flusses, wo das Wasser immer noch sehr hoch steht. Alle Deiche werden rund um die Uhr bewacht. Ein Sprecher des Landeskatastrophenstabes sagte: «Es ist eigentlich alles im grünen Bereich. Aber man kann es nicht oft genug sagen: Wichtig ist jetzt, in der Aufmerksamkeit nicht nachzulassen.» Zugleich beginnen nach Angaben des Hochwasserlagezentrums die Ausbesserungsarbeiten.
Seit Montag gilt weitgehend die zweithöchste Alarmstufe 3
Langsam werden die Helfer wieder abgezogen: Am Montag waren noch knapp 700 Menschen im Einsatz, am Dienstag nur noch 360, die Hälfte von ihnen Deichläufer. In Frankfurt (Oder) wurde der Krisenstab am Montag aufgelöst, die meisten freiwilligen Helfer konnten nach Hause gehen. Die Deiche hielten den Wassermassen stand. Der höchste Wasserstand auf der Warthe wird zum Wochenende erwartet, doch die Experten rechnen damit, dass auch dann die Alarmstufe 3 nicht mehr hochgestuft werden muss.
Schlimm sieht es nach Darstellung von Gernot Schmidt in den benachbarten polnischen Warthe-Gemeinden aus
Sein polnischer Amtskollege von Gorzów, Józef Kruczkowski, habe um 60.000 Sandsäcke gebeten. In Markisch-Oderland seien bislang 200.000 Sandsäcke angeliefert und rund 70.000 verbaut worden. Das Hochwassermeldezentrum in Frankfurt (Oder) hatte gehofft, noch im Laufe des Dienstags den Alarm auf Stufe 2 senken zu können. Doch: «Das Wasser geht leider nicht so schnell zurück wie gehofft», sagte ein Sprecher. «Es geht nur Zentimeter um Zentimeter.» Gespannt wird beobachtet, ob in den Hochwassergebieten neue Niederschläge drohen. Probleme gibt es bei Frankfurt (Oder) noch mit den Bibern. Viele ihrer Burgen sind überflutet, und so suchen die Tiere nun neue Nester. Die Einsatzkräfte können die Tiere kaum davon abhalten, in die Deiche zu flüchten. (dpa)
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