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01.07.2015 | 19:00 | Hitzewelle 2015 

Gluthitze hält Europa in Schach

Paris - Nicht nur in Deutschland herrscht zurzeit eine Hitzewelle, auch Frankreich schwitzt heftig: In 47 Départements gilt bereits die zweithöchste Warnstufe (übersetzt etwa: «Gluthitze-Alarm») - vor allem im Zentrum und im Nordosten des Landes, und auch in Paris.

Hitzewelle 2015
Nicht nur in Deutschland wird es heiß, auch vielen Menschen in Frankreich und Großbritannien macht die Wärme zu schaffen. Die Getreidebauern in Baden-Württemberg dagegen freut die trockene Hitze. (c) proplanta
In der Hauptstadt werden Metro-Fahrgäste per Durchsage aufgefordert, genug Wasser zu trinken, in Rathäusern sind klimatisierte Räume geöffnet und Angestellte der Stadt rufen vorsichtshalber bei älteren Menschen an. Die Hitzeperiode mit Temperaturen bis an die 40 Grad soll noch bis zum Wochenende dauern, am Donnerstag könnten Gewitter zeitweise etwas Abkühlung bringen.

Tempolimit wegen Hitze auf 80 reduziert

Wegen möglicher Hitzeschäden auf der Autobahn 3 nahe Regensburg ist das Tempolimit auf 80 Stundenkilometer gesenkt worden. Wie ein Sprecher der Autobahndirektion Südbayern am Mittwoch sagte, gilt die Geschwindigkeitsbeschränkung auf einem sieben Kilometer langen Abschnitt. Auch auf anderen Autobahnabschnitten mit alten Betondecken müsse mit hitzebedingten Fahrbahnschäden gerechnet werden. Bislang seien noch keine klassischen Hitzeschäden aufgetreten. Das kann sich jedoch in den kommenden Tagen ändern. Der Deutsche Wetterdienst erwartet am Wochenende Temperaturen von bis zu 38 Grad in Bayern.

Trockene Hitze gut für Getreide

Die Hitzewelle lässt viele Menschen schwitzen und stöhnen - für die Getreidebauern in Baden-Württemberg ist das Wetter dagegen gut. «Bei der Ernte der Wintergerste, die jetzt anläuft, ist es hilfreich, wenn es trocken ist», sagte der stellvertretende Geschäftsführer des Landesbauernverbandes, Horst Wenk, am Mittwoch. «Sonst können die Körner feucht werden und müssen getrocknet werden.» Auch in den vergangenen Wochen seien die Wetterverhältnisse aus landwirtschaftlicher Sicht recht gut gewesen.

Kliniken rechnen mit mehr Notfällen

Krankenhäuser und Feuerwehr in Hamburg rechnen wegen der Wärme mit mehr Notfällen. Vielen alten Leuten mache die Hitze zu schaffen, sagte der Chefarzt der Geriatrie am Marienkrankenhaus, Daniel Kopf, am Mittwoch. Durch Flüssigkeitsmangel komme es schnell zu einem Blutdruckabfall und Kreislaufbeschwerden. Auch kleine Kinder seien gefährdet, erklärte der Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin und Kardiologie am Asklepios-Westklinikum.

Schattenplätze beim Tennisturnier in Wimbledon

Mehr Platz in Wimbledon: Die Veranstalter des Tennisturniers reagierten auf die Hitze und verringerten die Zahl der Zuschauer auf 38.000. So sollen die Besucher bessere Chancen auf einen Platz im Schatten haben und leichter an die Wasser-Ausgabestellen kommen. Auch auf manchen Bahnhöfen in Großbritannien verteilten Zugbetreiber Wasser an wartende Reisende. Auf einigen Strecken müssen die Züge ihre Fahrt bremsen: Unter der brennenden Sonne können sich die Stahlschienen ausdehnen.

Schifffahrtsamt: Badeverbote im Neckar unbedingt beachten

Das Wasser- und Schifffahrtsamt Heidelberg mahnt beim Baden und Schwimmen im Neckar zur Vorsicht. Badeverbote sollten unbedingt beachtet werden, sonst drohe Lebensgefahr, erklärte Leiter Jörg Huber am Mittwoch in Heidelberg. So könnten Schwimmer in der Nähe von Wehren und Schleusen in den Sog der Anlagen geraten. In der Fahrrinne in der Mitte des Neckars drohe Gefahr durch Schiffe, warnte Huber. Der Kapitän eines Transportschiffs könne im Umkreis von 200 Metern vor dem Schiffsbug keine Schwimmer oder kleinere Boote sehen.
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