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02.01.2012 | 14:42 | Milder Winter 

Plusgrade lassen Haselblüten aufgehen - Schädlinge leiden

Geisenheim - Das ungewöhnlich milde Wetter weckt die Natur aus der Winterpause.

Haselnüsse
(c) proplanta
Als erstes werde in den nächsten Tagen im Rheingau die Haselblüte beginnen, zwei bis vier Wochen früher als sonst, sagte Hans-Helmut Schmitt, Agrarmeteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Geisenheim/Rheingau, am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Sollte es noch einmal kalt werden, sei das für die Blüten kein Problem. Auch andere Frühblüher regen sich bereits: So schauen in vielen Gärten schon die ersten Schneeglöckchen aus der Erde.

Für heimische Insekten sind die hohen Temperaturen eher schlecht. Schädlinge, die als Eier, Larve oder fertiges Insekt den europäischen Winter überleben, können feucht-mildes Wetter gar nicht gut vertragen. Sie sind an Frost gewöhnt, der sie auch gegen verschiedene Krankheitserreger schützt. «Feuchte Milde fördert Pilze», sagte Schmitt. Sie könnten die Insekten befallen und sie erheblich schwächen.

Auf den Feldern, in die im Herbst das Wintergetreide gesät wurde, tut sich derzeit noch nichts. Zum Wachsen brauchten die Pflanzen nicht nur Wärme, sondern auch Licht. Wenn es allerdings wochenlang mild ist und die Tage allmählich länger werden, setzt das Wachstum ein. Das kann gefährlich sein, denn «wenn es danach noch mal kalt wird, kriegen die Pflanzen richtig eins auf die Mütze», sagte Schmitt. Ganz generell sei krasser Wechsel zwischen mild und frostig schlecht für die heimische Natur, die im Winter an Frost gewöhnt ist.

Der Regen ist nach Angaben der Agrarmeteorologen nötig, um die Trockenheit des vergangenen Jahres auszugleichen. In Hessen fielen 2011 nach Angaben des DWD im Schnitt 659 Liter Regen pro Quadratmeter, 134 weniger als im langjährigen Mittel. (dpa/lhe)
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