"In der mittelfristigen Finanzplanung der Bundesregierung bis 2013 muss jährlich ein Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungshilfe vorgesehen werden, um damit auch den Herausforderungen des Klimaschutzes zu begegnen. Im Koalitionsvertrag gibt es zu Zeitzielen keine verbindlichen Aussagen. Es wäre deshalb ein starkes Signal der Regierung, wenn sie sich noch vor dem
Klimagipfel in Kopenhagen dazu bekennen würde", sagt Danuta Sacher, Geschäftsführerin von terre des hommes.
Die beiden Hilfswerke kritisieren, dass ausgerechnet die Menschen am stärksten vom
Klimawandel betroffen sein werden, die ihn nicht verursacht haben und sich gegen seine Folgen aber am wenigsten wehren können. "Die armen Länder haben 90 Prozent der menschlichen Opfer und der wirtschaftlichen Folgekosten des Klimawandels zu tragen. Das sind Kleinbauern und Bäuerinnen auf dem Land, die unsere enormen Klimaschulden bezahlen müssen", warnt Dr. Wolfgang Jamann, Generalsekretär der Welthungerhilfe.
Die Finanzierung von Klimaschutzprogrammen ist eine Frage der Prioritäten. Etwa 100 Milliarden Dollar pro Jahr sind nötig, um den
Klimaschutz und Anpassungsprogramme im Süden zu finanzieren. Die westlichen Industrienationen gaben 2008 allein 265 Milliarden Dollar für
Agrarsubventionen aus. Rund 300 Milliarden Dollar fließen weltweit in die Subventionierung fossiler Brennstoffe.
Welthungerhilfe und terre des hommes fordern außerdem, die wachsende Unübersichtlichkeit der internationalen Klimafonds zu beseitigen und eine zentrale Entscheidungsinstanz zu benennen, um Doppelarbeit und Koordinierungsbedarf zu reduzieren. (whh)