09.09.2009 | 19:13 | Unwetter
Elf Tote nach schwerem Unwetter über Istanbul Istanbul - Nach einem nächtlichen Unwetter über Istanbul sind am Mittwoch mindestens elf Menschen in Springfluten ertrunken. |
(c) proplanta Die Behörden setzten Polizei- und Militärhubschrauber ein, um Eingeschlossene zu befreien. Rettungsteams fanden sieben Leichen am Rande einer überspülten Autobahn im Westen Istanbuls. Vier weitere Leichen wurden auf einem Parkplatz für Lastwagen geborgen, wie türkische Medien berichteten. Seit Montag sind damit mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen.
«Es ist das größte Unglück der vergangenen Jahre», sagte der Provinz-Gouverneur von Istanbul, Muammer Güler. Allein seit Dienstag seien pro Quadratmeter 220 Liter Wasser niedergegangen. Im ganzen September habe es im Schnitt der vergangenen Jahre 35 Liter pro Quadratmeter geregnet. Durch die Bosporus-Metropole wälzten sich am Mittwoch an mehreren Stellen braune Wassermassen. Mehrere Hauptstraßen und zwei Autobahnen auf der Strecke nach Griechenland und Bulgarien waren zeitweise unpassierbar. Autos und Kleinlaster wurden weggespült.
Rettungsteams mussten im Großraum Istanbul mindestens 50 Menschen aus Häusern und Autos retten. Die Fluten zerstörten im europäischen Teil der Türkei Brücken und Straßen. Mehrere hundert Häuser wurden beschädigt. Bei den Rettungseinsätzen spielten sich dramatische Szenen ab. Eingeschlossene kletterten auf Hausdächer, um dem Wasser zu entkommen. Oft kam die Hilfe zu spät. Ein Mädchen wurde von den Fluten weggespült, während sich ihre Mutter und Schwester aus einem von den Fluten erfassten Auto retten konnten. Am Montag hatten Regenfälle und starke Winde eingesetzt. Am Dienstag waren im Nordwesten des Landes insgesamt neun Menschen in den Fluten ertrunken. Experten kritisierten, im Raum Istanbul seien Bauprojekte auch in Flussbetten erlaubt worden. Meteorologen zufolge wird sich die Wetterlage bis Freitag beruhigen. (dpa)
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