Trotz teilweise erheblicher Niederschläge an der Nordostküste des Kontinents haben die Zuflüsse zum weiter südwestlich gelegenen Murray River im ersten Quartal 2009 den niedrigsten Stand seit 117 Jahren erreicht. Das gab die zuständige Aufsichtsbehörde (MDBA) in ihrem jüngsten Dürrebericht bekannt.
Aussicht auf Besserung besteht vorerst nicht. Behördenleiter Rob Freeman stimmt vor allem der längerfristige Vergleich besorgt: In den vergangenen drei Jahren war der Wasserzustrom in das Murray-System noch nicht einmal halb so hoch wie im bisher trockensten Drei-Jahres-Zeitraum 1943 bis 1946. Eine vergleichbare Trockenheit wie derzeit hat es im Bereich des Murray-Darling-Basin nie zuvor gegeben. Die Trinkwasserversorgung der großen Städte soll zwar gesichert sein. Für die Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen bleibt aber nur die Hoffnung auf Regen und höhere Zuflüsse in das System.
Die Kombination niedriger Pegel, einer geringen Fließgeschwindigkeit und hoher
Wassertemperaturen hat zudem zu einer massiven Algenblüte geführt. Stromabwärts hat der Salzgehalt einiger Süßwasserseen messbar zugenommen. Eine völlige Versalzung ist unter ungünstigen Umständen im kommenden Jahr möglich.
Vom Murray-Darling-System hängen durchschnittlich rund 40% der Wertschöpfung der australischen Landwirtschaft ab, vor allem wesentliche Teile des Obst-, Gemüse- und Weinanbaus, aber auch des Ackerbaus und der Viehwirtschaft. (aiz)