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17.09.2014 | 15:45 | Überschwemmungsgebiete 

Moskitos gefährden Monsun-Opfer in Pakistan

Islamabad - In den Überschwemmungsgebieten Pakistans leiden zahlreiche Menschen unter Durchfall, Dengue-Fieber oder Malaria.

Krankheitsüberträger
(c) proplanta
Auslöser sei das seit Tagen in Tümpeln stehende Wasser, in dem auch Moskitos brüten, sagte eine Sprecherin der Katastrophenbehörde am Dienstag. Die Mücken können Krankheitserreger übertragen. Ärzte und Sanitäter wurden in die betroffenen Städte in der östlichen Provinz Punjab entsandt.

Auch im benachbarten Indien kämpfen die Behörden gegen den Ausbruch von Krankheiten, etwa indem sie Wasseraufbereitungsanlagen und Chlortabletten zur Wasserreinigung einfliegen.

«Die Fluten gehen in Srinagar zurück, aber in vielen Bereichen steht das Wasser noch», sagte der örtliche Regierungschef Omar Abdullah. Anwohner berichteten in lokalen Medien von herumtreibenden Tier-Kadavern, riesigen Bergen von nicht abgeholtem Müll und oft knöcheltiefem Schlamm.

Die außergewöhnlich starken Regenfälle begannen vor etwa zwei Wochen im indischen und pakistanisch verwalteten Teil Kaschmirs im Himalaya. Durch den Monsunregen stürzten zahlreiche Häuser ein, Erdrutsche gingen ab und Flüsse traten über die Ufer. In den beiden Ländern starben zusammen mehr als 500 Menschen.

Allein in Pakistans Provinz Punjab wurden 2,4 Millionen Menschen aus ihren Häusern vertrieben. Das Wasser fließt derzeit in tiefer gelegene Regionen Richtung Indischer Ozean ab. In der südlicheren Provinz Sindh würden nun weitere Tausende in Sicherheit gebracht, erklärte die Katastrophenbehörde in Islamabad.

In Kaschmir gestrandete malaysische Touristen verwendeten laut einem Medienbericht ein ungewöhnliches Mittel, um vom Dach aus die Rettungskräfte auf sich aufmerksam zu machen. «Wir haben mit Chili-Soße das Wort «Malaysia» auf ein Handtuch geschrieben, damit sie wissen, dass wir Ausländer sind», sagte eine 24-Jährige der Zeitung «New Straits Times». Die 16 Familienmitglieder waren demnach für eine Hochzeit in Indien. Sie wurden per Helikopter gerettet und konnten nach Malaysia zurückkehren.

Die Rettungskräfte holten in Indien 237.000 Menschen aus ihren Häusern und brachten sie in Camps oder zu Verwandten. Viele Menschen in der indischen Millionenstadt Srinagar weigerten sich allerdings, während der Überflutungen ihren Besitz zu verlassen. Sie fürchteten Diebstähle und Plünderungen. Hilfskräfte brachten Trinkwasser, Nahrungsmittel und Medikamente zu ihnen.

Unterdessen konnte die Hauptverkehrsstraße ins Kaschmir-Tal und damit auch nach Srinagar wieder geöffnet werden. 14 Tage lang sei die Strecke wegen Hangabrutschen und weggeschwemmten Brücken unterbrochen gewesen, berichtete die indische Agentur IANS.

Die Hilfsorganisation Caritas geht davon aus, dass die Katastrophe noch mehrere Wochen dauern und weitere Hilfsleistungen erfordern wird. Das Hilfswerk verteilt in den Katastrophengebieten Zelte, Lebensmittelpakete, Trinkwasser, Moskitonetze und Hygieneartikel. Auch die Christoffel-Blindenmission (CBM) stellte 170.000 Euro Nothilfe-Gelder bereit, damit vor allem Menschen mit Behinderungen versorgt werden können. (dpa)
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