«Es gibt Fälle, die noch nicht vom Regierungsbeschluss gedeckt sind», sagte Regierungschef Wladimir Putin am Mittwoch nach Angaben der Agentur Interfax. «Das müssen wir korrigieren.» Dadurch entstünden Zusatzkosten von 2,2 Milliarden Rubel (rund 56 Millionen Euro), sagte der Minister für regionale Entwicklung, Viktor Bassargin. Bislang erhalten nur Opfer von Waldbränden finanzielle Unterstützung, nicht aber Menschen, deren Besitz von Torffeuern zerstört wurde. Weder Betroffene noch Behörden seien über die von der Regierung versprochenen Zahlungen ausreichend informiert, kritisierte der Menschenrechtsbeauftragte der Regierung, Wladimir Lukin.
Putin hatte versprochen, alle von den Flammen zerstörten Häuser würden bis zum Herbst wiederaufgebaut. Er ließ Kameras installieren, mit denen er die Arbeiten rund um die Uhr überwachen kann. Etwa 50 niedergebrannte Siedlungen könnten wegen der Verwüstungen nicht mehr an ihrem angestammten Ort entstehen, berichtete Bassargin.
Insgesamt seien rund 150 Dörfer stark beschädigt worden. Unterdessen beantragte das Zivilschutzministerium, den Ausnahmezustand in zwei Regionen wieder aufzuheben. Im Moskauer Gebiet sowie in der Teilrepublik Mordwinien seien die Feuer effektiv bekämpft worden, sagte der Leiter des nationalen Krisenzentrums, Wladimir Stepanow. Landesweit seien innerhalb eines Tages weitere 2.500 Hektar Brandfläche gelöscht worden. Noch immer stehen aber rund 20.000 Hektar in Flammen.
In Moskau wurden auch am Mittwoch wieder stark erhöhte Schadstoffwerte wegen des giftigen Rauchs von nahegelegenen Torfbränden gemessen. Die monatelange
Hitzewelle mit Temperaturen von weit über 30 Grad hat nach Angaben des staatlichen Wetteramts aber bald ein Ende. Langerwarteter Regen werde bei der Bekämpfung der Feuer helfen. (dpa)