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20.08.2009 | 00:11 | Sommerwetter  

Deutschland erwartet heißesten Sommertag

Offenbach - Der heißeste Tag dieses Sommers steht Deutschland am Donnerstag bevor.

Heißester Sommertag 2009
(c) proplanta
Im ganzen Land werden die Temperaturen bis auf Werte um 35 Grad steigen, der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach gab am Mittwoch flächendeckend Hitzewarnung. Der deutsche Hitze-Rekord von 40,2 Grad ist aber nach Einschätzung des DWD nicht in Gefahr. Dieser Wert war im Super-Sommer 2003 in Karlsruhe und Freiburg erreicht worden. «Da werden wir drunter bleiben», sagte Meteorologe Andreas Friedrich.

Am Mittwoch war es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes mit 33,5 Grad in Mannheim am heißesten. Insgesamt war es im Südwesten und Süden am wärmsten, hier lagen die Temperaturen zwischen 30 und 32 Grad. Im Norden und Osten wurden meist nur zwischen 25 und 28 Grad gemessen. Am kühlsten war es bei Greifswald mit 20 Grad. Direkt vom Mittelmeer, wo die Menschen schon am Mittwoch unter unerträglicher Hitze stöhnten, strömt derzeit heiße Luft in einer starken Strömung nach Norden. Dafür sorgt das Zusammenspiel von Hoch «Lina» östlich von Deutschland und Tief «Eberhard» über dem Atlantik.

Hochs drehen sich mit dem Uhrzeigersinn, Tiefs entgegengesetzt. Genau dazwischen liegt Deutschland und bekommt die Heißluft direkt ab. Am heißesten wird es am Donnerstag im Westen und Südwesten und entlang von Rhein, Neckar, Main und Mosel - dort klettert das Thermometer auf über 35 Grad. Ob der bisherige Spitzenwert dieses Sommers aber geknackt wird, war am Mittwoch unklar - am 23. Juli registrierte der DWD im südostbayerischen Piding 37 Grad. Wie schon mehrfach in diesem «Schaukelsommer» geht es mit dem Temperaturen am Freitag wieder steil bergab - um zehn Grad auf immer noch sommerliche 25 Grad. Zuvor entladen sich in der zunehmend schwülen Luft wieder heftige Gewitter, die auch Sturmböen und Hagel mitbringen können.

Ständiges Auf und Ab - Wechsel zwischen Hitze, Gewitter und mäßigen Temperaturen sind typisch für den Sommer 2009, der aber unter dem Strich nicht rekordverdächtig ist. «Da hatten wir schon wärmere», sagte DWD-Sprecher Gerhard Lux. Der diesjährige Sommer werde es vermutlich noch nicht einmal in die Gruppe der Top Ten schaffen. Zehn Tage vor dem Ende des meteorologischen Sommers, der die Monate Juni, Juli und August umfasst, liege die Durchschnittstemperatur ein knappes Grad über dem Normalwert.

Hitzeperioden mit über 30 Grad wechselten sich mit kühleren Phasen ab, dazwischen gab es häufig lokale Unwetter. Zu Beginn war es sogar noch frostig: Am 6. Juni wurde in Sachsen-Anhalt frühmorgens minus 0,7 Grad gemessen. Trotz der großen Hitze ist die Waldbrandgefahr in den meisten Bundesländern gering, denn es hat in den vergangenen Wochen häufig und intensiv geregnet. Lediglich im Osten warnt der DWD vor hoher Waldbrandgefahr - dort war es trockener, auf den leichten Sandböden versickerten auch Gewittergüsse schnell. Die Niederschlagsbilanz des DWD fällt bei starken regionalen Unterschieden im Schnitt normal aus.

Die Menschen in Spanien und Italien litten am Mittwoch unter Temperaturen um 40 Grad, für viele Regionen wurde Hitzealarm ausgelöst. Die Behörden empfahlen, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen und körperliche Anstrengungen in der Hitze zu vermeiden. Aufgrund der heißen und trockenen Witterung wuchs die Waldbrandgefahr. Auf 41 Grad stiegen die Temperaturen am Mittwoch in Süditalien, selbst die Mailänder im Norden stöhnten über 38 Grad im Schatten.

In Frankreich weckt die derzeitige Hitzewelle böse Erinnerungen an den Sommer 2003. Damals starben im Land fast 15.000 Menschen an den Folgen der tagelang hohen Temperaturen. In diesem Jahr haben die Behörden deswegen bereits früh Hitze-Alarm ausgelöst. In den Verwaltungsbezirken wie Ardèche, Drôme und Tarn sowie rund um Städte wie Lyon oder Avignon gelten besondere Vorsichtsmaßnahmen. Alte, Schwangere und Kranke sollen etwa nach 11.00 Uhrnicht mehr aus dem Haus gehen. In einigen Regionen wurde wegen hoher Ozonwerte die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf Straßen um 30 Kilometer pro Stunde reduziert. (dpa)
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