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20.11.2014 | 18:29 | Wetterrückblick 2014 

2014 - wärmstes Jahr seit Wetteraufzeichnung

Wien - Das Jahr 2014 könnte das wärmste Jahr seit Beginn der Temperatur-Aufzeichnungen im Jahr 1768 werden.

Wetter 2014
(c) proplanta
Eine erste Abschätzung der ZAMG zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit für ein Rekordjahr über 90 Prozent liegt. Der ungewöhnliche milde November hält das Jahr 2014 auf Rekordkurs, sagt Klimatologe Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG): „Wird der Dezember nicht extrem kalt, wird 2014 das wärmste Jahr in Österreich seit Beginn der Temperaturmessungen im Jahr 1768. Wie groß die Wahrscheinlichkeit dafür ist, zeigt folgender Vergleich: Entspricht der Dezember 2014 der Temperatur von 90 Prozent aller Dezember-Monate der letzten 30 Jahre, dann liegt er deutlich über dem bisher wärmsten Jahr 1994. Um ein Rekordjahr noch zu verhindern    müsste der Dezember 2014 so kalt sein, wie es zuletzt in den 1960er-Jahren der Fall war."

2014 brachte bisher mit Mai und August nur zwei Monate, die unter den Werten der aktuellen Klima-Vergleichsperiode 1981 bis 2010 lagen. Alle anderen Monate waren über dem Mittel. Der Grund dafür sind vor allem die ungewöhnlich vielen und lange anhaltenden Wetterlagen mit Süd- oder Südwestströmung, die milde Luft aus dem Mittelmeerraum nach Österreich brachten.

Seit rund 100 Jahren steigender Temperatur-Trend

Das Jahr 2014 bestätigt damit den steigenden Temperatur-Trend in Österreich in den letzten Jahrzehnten. Alexander Orlik: „Seit mehr als 100 Jahren wird es ständig wärmer. Natürlich gibt es von Jahr zu Jahr starke Schwankungen, aber insgesamt steigt das Temperatur-Niveau stetig. Seit den 1980er-Jahren werden besonders die Frühlings- und Sommermonate deutlich wärmer." Die bisher wärmsten Jahre seit Messbeginn sind 1994 (2,0 °C über dem Mittelwert von 1901 bis 2000), 2007 (1,9 °C über dem Mittel) und 2000 (1,8 °C über dem Mittel). Für 2014 zeichnet sich derzeit ein Wert zwischen 2,1 und 2,5 °C über dem Mittel Jahrhundert-Mittel ab.

HISTALP: größte Klima-Datenbank des Alpenraumes

Für den Alpenraum wurde in den letzten Jahren unter der Leitung der ZAMG mit internationalen Partnern eine der weltweit hochwertigsten Klima-Datenbanken aufgebaut: HISTALP (Historical Instrumental climatological Surface Time series of the greater ALPine region). Die Daten reichen bis zu 250 Jahre in die Vergangenheit zurück und sind besonderen Qualitätskriterien unterworfen. Unter anderem sind die Daten homogenisiert. Das heißt, die älteren Zeitabschnitte wurden mit aufwändigen Verfahren an den aktuellen Zustand der Messstationen angepasst. Nur so sind Daten aus unterschiedlichen Jahrzehnten vergleichbar und Analysen über lange Zeiträume möglich.

Vorerst kein Winterwetter in Sicht

Ein markanter Wintereinbruch mit Schnee bis in tiefe Lagen zeichnet sich vorerst nicht ab. Am Wochenende liegen die Höchsttemperaturen in Österreich zwischen 6 und 14 Grad. Im Großteil Österreichs scheint die Sonne, vor allem im Bergland. In den Niederungen kann es stellenweise nebelig trüb bleiben. (ZAMG)
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