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21.12.2010 | 18:04 | Verwertung des Treibhausgases Kohlendioxid 

Potsdamer Institut stellt CO2 in Mittelpunkt

Potsdam - Nutzen statt Schaden: Die Verwertung des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) soll im Mittelpunkt der Arbeit des neuen Potsdamer Klimaforschungsinstituts IASS stehen.

Emissionen
(c) proplanta
«Alle sind sich einig: Man muss mit CO2 etwas anderes machen können, als es in die Atmosphäre entweichen zu lassen oder als Abfall unter der Erde zu verpressen», sagte dessen Leiter, der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer, am Montag. Lösungen sollen in Potsdam unter Leitung von Physik-Nobelpreisträger Carlo Rubbia entstehen.

«Die Zukunft hängt entscheidend von der kontinuierlichen Verfügbarkeit preiswerter und ausreichender Energie ab», betonte Rubbia. «Sollte die Energieversorgung nicht mehr gewährleistet sein, würde es zu einem Kollaps für die Menschheit kommen.» Darum soll an dem Institut unter anderem die Verbrennung von Methan ohne CO2- Ausstoß vorrangig erforscht werden. Ein weiteres Thema ist die Wiedergewinnung von CO2 für die Methanol-Produktion.

Rund neun Millionen Euro stehen dem Institut für Klima, Erdsysteme und Nachhaltigkeitsforschung IASS (Institute for Advanced Substainability Studies) jährlich für derartige Projekte zur Verfügung. Die Finanzierung steht laut Bundesforschungsministerium für die kommenden sieben Jahre und wird zu 85 Prozent vom Bund getragen. Die restlichen 15 Prozent steuert das Land Brandenburg bei.

In Potsdam haben bereits das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) und das Institut für Klimafolgenforschung (PIK) ihren Sitz.

«Nirgendwo anders gibt es eine größere Konzentration von Wissenschaftlern dieser Bereiche», sagte Töpfer. Während in den anderen Einrichtungen die Forschung an erster Stelle steht, ist das IASS vor allem als Scharnier zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft gedacht. In der neuen Denkfabrik sollen sich Forscher aus der ganzen Welt zusammenfinden und Ideen entwickeln - rund 40 fest angestellte und bis zu 50 Gastwissenschaftler sind geplant.

Dabei hat Gründungsdirektor Töpfer ein klares Ziel: Die Forscher dürfen nicht unter sich bleiben, sondern müssen die Außenwelt frühzeitig einbinden. «Wir müssen verhindern, dass es immer mehr wissenschaftliche Ergebnisse gibt, ohne dass die Gesellschaft sie nachvollziehen kann», betonte er. ( dpa)
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