In der Provinz Jiangxi ist am Montagabend ein Deich am Fuhe, dem zweitgrößten Fluss der Region, gebrochen. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag berichtete, wurden knapp 70.000 Menschen aus der Region in Sicherheit gebracht.
Fluten rissen 400 Meter breites Loch in den Deich
Die Regierung entsandte 800 Soldaten. Sie sollen den etwa 10.000 zivilen und militärischen Rettungskräften dabei helfen, insgesamt mehr als 100.000 Menschen aus dem Gefahrengebiet zu bringen.
Regierungschef Wen Jiabao rief dazu auf, alle erdenklichen Anstrengungen zu unternehmen, um die Flut zu bekämpfen. Bislang wurden nach offiziellen Angaben mindestens 1.200 Menschen gerettet. Die Arbeiten kommen jedoch nur langsam voran, da auch die Hauptstraße der Region überschwemmt und durch Erdrutsche gefährdet sei.
Mindestens 200 Tote und über 120 Vermisste
Mehr als 25 Millionen Menschen in zehn Provinzen sind betroffen. Rund 1,7 Millionen Menschen mussten ihr Zuhause verlassen. Über 195.000 Gebäude wurden zerstört, weitere knapp 570.000 beschädigt.
In einigen Regionen sind es die schwersten Überschwemmungen seit 100 Jahren, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Die wirtschaftlichen Schäden wurden auf 29,7 Milliarden Yuan, (3,5 Milliarden Euro), beziffert.
Jahrhundert-Regenfälle
In der Stadt Sanming in der ostchinesischen Provinz Fujian war von «Jahrhundert-Regenfällen» die Rede, nachdem 225 Millimeter innerhalb von sechs Stunden gemessen worden waren. Allein in Fujian wurden rund 500.000 Menschen in Sicherheit gebracht.
Am schlimmsten betroffen waren die Provinzen Jiangxi, Fujian, Hunan und die Region Guangxi. Eisenbahn- und Straßenverbindungen waren vielerorts unterbrochen. Auch für die nächsten Tage haben Meteorologen heftige Regenfälle angekündigt. (dpa)