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22.07.2011 | 20:01 | Regentief 

Sommer nicht in Sicht - Regen vor allem im Westen

Offenbach - Regentief Otto hat Deutschland am Wochenende weiter fest im Griff

Regentief
(c) proplanta
«Herbstjacke statt Badehose» empfiehlt Meteorologe Christian Herold vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach zumindest für die nächsten Tage.


Wann kommt der Sommer denn nun endlich zurück?

Herold: «Bis Ende nächster Woche ist kein Sommer in Sicht. Ende kommender Woche wird es erstmal ein bisschen besser, aber auch das wird wahrscheinlich bloß vorrübergehend sein. Die Modelle deuten schon an, dass dann wieder Tiefdruckgebiete auf uns übergreifen. Die Großwetterlage bleibt ähnlich wie jetzt: zu kühl und zu nass. Ende nächster Woche wird es voraussichtlich ein bisschen wärmer und trockener. Am Anfang der Woche erreichen die Temperaturen kaum 20 Grad, am Ende können schon mal 23, vielleicht auch 25 Grad mit mehr Sonne erreicht werden. Aber so richtig schöne heiße Tage sind nicht in Sicht.»


Die Hundstage (23. Juli bis 24. August) sind doch normalerweise die heißeste Zeit des Jahres. Ist darauf im Sommer 2011 kein Verlass?

Herold: «Die Spanne ist zu lang. Es kann durchaus sein, dass sich im August die Wetterlage umstellt und wir dann noch mal ein paar schöne Spätsommertage hier bekommen.»


Etwa zwei Drittel des Julis sind schon vorbei. War der Sommermonat nicht viel zu kalt und zu bewölkt?

Herold: «Jetzt ist einer der kältesten Julis der letzten zehn Jahre. Zur Zeit sind wir so 0,3 Grad im Minus. Aber man muss dazu sagen, dass dafür die Referenzperiode von 1961 bis 1990 verwendet worden ist, und da gab es viele kühle Sommer. Das Klima ist wärmer geworden. Die Sonnenscheindauer wird deutlich zu niedrig sein. Wir liegen bisher bloß bei 58 Prozent.»


In den vergangenen Tagen hat es ja viel geregnet. War der Juli auch viel zu nass?

Herold: «Der Juli ist jetzt schon zu nass. Am Stand vom 21. sind wir bei 115 Prozent des monatlichen Niederschlags, und es wird noch mehr werden. Besonders betroffen ist die Osthälfte von Deutschland, da sind wir teilweise schon bei 200 bis 250 Prozent.»


Und was bedeutet das für die Hochwasserlage?

Herold: «Am Wochenende entspannt sich die Lage im Osten. Der Regen konzentriert sich dann auf den Westen und fällt nicht so heftig aus wie im Osten. Wir bekommen ein verregnetes Wochenende im Westen. Im Osten wird es wolkig mit einzelnen Schauern.» (dpa)
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