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26.02.2009 | 13:15 | Wetterrückblick 2009 

Deutschlandwetter im Februar 2009 - Ausgeglichene Temperaturen, oft trüb, gebietsweise viel Schnee

Offenbach - Der Februar verlief im Norden und Westen Deutschlands vergleichsweise mild, im Süden und Osten dagegen schneereich und kälter, örtlich mit strengen Nachtfrösten.

Wetterrückblick Februar 2009
(c) proplanta

Die Sonne blieb oft Mangelware. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.100 Messstationen.


Insgesamt ausgeglichen, über Schnee örtlich strenger Frost

Im Februar hielten sich mildere und kältere Abschnitte die Waage, so dass der Monat deutschlandweit mit 0,5 Grad Celsius (°C) fast den Klimanormalwert von 0,4°C erreichte. Die wärmsten Bundesländer lagen im Norden und Westen: Bremen mit rund 2,2°C und Nordrhein-Westfalen mit 2,1°C. Im Alpenvorland kletterte das Quecksilber während einer Föhnwetterlage am 5. bis auf 14°C. Interessanterweise wurden hier zwei Wochen später auch die offiziell tiefsten Temperaturen des Monats gemessen. Am 19. in Kaufbeuren mit -22,9°C und in Oberstdorf mit -24,2°C.


Etwas zu nass und örtlich große Schneemengen

Nach drei deutlich zu trockenen Monaten wurde im Februar das Niederschlagssoll wieder übertroffen: Fallen im vieljährigen bundesweiten Durchschnitt rund 49 Liter pro Quadratmeter (l/m²), so waren es diesmal mit 59 l/m² etwa 19 Prozent mehr als üblich. Nach Durchzug des Orkantiefs „Quinten" lag Deutschland ab dem 11. in einer meist nordwestlichen bis nördlichen Luftströmung, mit der immer wieder kompakte Wolkenfelder herangeführt wurden. Diese stauten sich an den Nordrändern der Mittelgebirge sowie den Alpen und brachten dort mehrmals ergiebige Schneefälle.

Am 24. meldeten Schloss Linderhof (bei Garmisch-Partenkirchen) und Reit im Winkl 45 cm, Ramsau (bei Berchtesgaden) sogar 48 cm Neuschnee. Das 685 m hoch gelegene Reit im Winkl verzeichnete am gleichen Tag eine Gesamtschneehöhe von 157 cm und lag auch bezüglich der monatlichen Gesamtmenge mit insgesamt 212 l/m² deutlich an der Spitze.


Wenig Sonnenschein - Minusrekorde an einigen Messstationen

Im Februar 2009 blieb der Sonnenschein in Deutschland weit hinter den Erwartungen zurück. Mit durchschnittlich 49 Stunden wurde das langjährige Klimamittel von 73 Stunden um 32 Prozent verfehlt. Die sonnenscheinärmsten Bundesländer Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen erreichten nur etwa die Hälfte des Solls. Hatte die Sonne im Januar noch Überstunden geleistet und verbreitet neue Spitzenwerte erzielt, so meldeten diesmal viele Stationen Minusrekorde.

Sonnenscheinärmster Ort war Lichten-hain-Mittelndorf in der Sächsischen Schweiz, wo lediglich 19 Sonnenstunden zusammenkamen. Am häufigsten zeigte sich die Sonne ganz im Süden von Baden-Württemberg und Bayern.


Temperaturen in den Bundesländern im Februar 2009
(Monatsmittelwerte und Abweichungen vom vieljährigen Mittel)


Bundesland Monatsmittel* Abweichung*

• Baden-Württemberg - 0,2°C - 0,7 Grad

• Bayern - 1,0°C - 0,4 Grad

• Berlin 0,7°C +0,2 Grad

• Brandenburg 0,6°C +0,4 Grad

• Bremen 2,2°C +0,8 Grad

• Hamburg 1,6°C +0,4 Grad

• Hessen 0,6°C +0,1 Grad

• Mecklenburg-Vorpommern 0,3°C +0,2 Grad

• Niedersachsen 1,7°C +0,6 Grad

• Nordrhein-Westfalen 2,1°C +0,3 Grad

• Rheinland-Pfalz 1,4°C +0,2 Grad

• Saarland 1,4°C - 0,2 Grad

• Sachsen - 0,1°C +0,2 Grad

• Sachsen-Anhalt 0,9°C +0,5 Grad

• Schleswig-Holstein 1,2°C +0,5 Grad

• Thüringen 0,1°C +0,5 Grad

* Alle in dieser Pressemitteilung genannten Monatswerte sind vorläufige Werte. Die notwendigen Daten der letzten zwei Tage des jeweiligen Monats basieren auf Prognosen. Bis Redaktionsschluss standen nicht alle Messungen des Stationsnetzes des DWD zur Verfügung. (DWD)

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