Nach den heftigen Windböen, die am Samstag vereinzelt Äste abrissen oder Bäume umknickten, blieb die Nacht zum Sonntag laut Polizei verhältnismäßig ruhig und ohne besondere Vorkommnisse.
«Es sind glücklicherweise keine Laternen oder Planen durch die Gegend geflogen», sagte ein Sprecher der Leitstelle in Schwerin. In Westmecklenburg, wo der Sturm noch am deutlichsten zu spüren war, seien knapp 60 Feuerwehreinsätze ausgelöst worden, hieß es. Meist mussten die Einsatzkräfte dabei Äste von Straßen räumen. In Vorpommern blieb es den Angaben zufolge mit weniger als 10 Einsätzen deutlich ruhiger.
Der Deutsche Wetterdienst (
DWD) hatte im Vorfeld im Norden vor Windgeschwindigkeiten von rund 110 Stundenkilometer gewarnt. Der Wind nahm jedoch erst in den frühen Morgenstunden an Fahrt auf und erreichte in Rostock oder Neubrandenburg dann bis zu 85 km/h.
Eine 76-jährige Autofahrerin bekam die Auswirkungen der Naturgewalt am eigenen Leib zu spüren. Ihr Wagen kollidierte bei Gadebusch (Kreis Nordwestmecklenburg) mit einem Baumstamm, der in Folge des starken Windes plötzlich auf die Bundesstraße 104 stürzte, wie die Polizei mitteilte. Die Frau kam mit leichten Verletzungen davon.
Für Musikfans hatte Sturmtief «Zeljko» anders gelagerte fatale Folgen. Wegen der bedrohlichen Wetterlage wurde am Samstag das Festival «Rostock Rockt» im Iga-Park aus Sicherheitsgründen abgesagt. Prominente Künstler wie die Hamburger Band «Deichkind» versuchten die Fans zu trösten: «Leute, es tut uns echt leid, wir sind total enttäuscht - Das hatten wir noch nie!», hieß es auf ihrer Facebook-Seite, nachdem die Absage des Festivals bekanntgegeben worden war. Die Open-Air-Aufführungen in Schwerin und Neustrelitz indes gingen trotz Sturmwarnungen ohne Einschränkungen über die Bühne. (dpa/mv)