„Sie führten, vor allem in Süd- und Ostdeutschland, zu einem folgenschweren
Hochwasser an Donau und Elbe. Es folgte ein kurzes, aber heißes sommerliches Gastspiel, das zum kalendarischen Sommerbeginn am 21. durch eine Kaltfront mit Gewittern ein jähes Ende fand“, so DWD-Sprecher Gerhard Lux. Die Temperaturen lagen insgesamt leicht über den Normalwerten, bei ausgeglichener Sonnenscheindauer. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (
DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen.
Nur wenige Tage im Juni sommerlich und heiß
Die Durchschnittstemperatur betrug bundesweit 15,8 Grad Celsius (° C). Sie lag damit um etwa 0,4 Grad über dem Klimawert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Periode 1981 bis 2010 gab es keine Abweichung. Kühle und wärmere, teilweise auch schwüle Witterungsphasen wechselten sich ab.
Der Juni begann recht frisch: Am 5. sank das Quecksilber in Deutschneudorf- Brüderwiese im mittleren Erzgebirge nochmals auf 0,4°C. Zwischen dem 17. und 21. bescherte dann heiße Luft aus dem afrikanischen Raum Deutschland eine kurze, intensive
Hitzewelle mit Spitzenwerten von tlw. über 35°C und zahlreichen neuen Stationsrekorden für den Juni. Die höchste Temperatur meldete Kitzingen, südöstlich von Würzburg, am 19. mit 37,1°C. Eine markante Kaltfront sorgte danach mit einem Temperatursturz von teilweise mehr als 15 Grad für ein abruptes Ende dieses sommerlichen Intermezzos.
Im Süden und Osten extremes Hochwasser durch Dauerniederschläge
Mit rund 98 Litern pro m² (l/m²) erreichte der Juni bundesweit 116 Prozent des vieljährigen Durchschnitts von 85 l/m². Anfangs sorgten die Tiefdruckgebiete „Frederik“ und „Günther“ über Mitteleuropa, vor allem in den Staulagen Ost- und Süddeutschlands, für verbreitet starken Dauerregen. Etliche Orte stellten schon nach wenigen Tagen neue Monatsrekorde auf: So meldete die Station Aschau-Stein im Chiemgau am 2. und 3., also innerhalb 48 Stunden, eine Regenmenge von 275 l/m² und übertraf damit deutlich das Soll für den gesamten Juni.
Vom 26. Mai bis 2. Juni waren über Deutschland 22,76 Billionen Liter Wasser gefallen, etwa 3 Billionen mehr als in der vergleichbaren Woche der Flut vom August 2002. An Donau und Elbe kam es zu tlw. historischen Hochwasser-ständen. Im Bereich einer Kaltfront traten am 20. und 21. unwetterartige Gewitter mit großkörnigem Hagel, verbreitetem Starkregen und Orkanböen auf.
Sonnenschein annähernd im Soll
Die Sonnenscheindauer lag im Juni mit rund 200 Stunden knapp über dem Klimawert von 198 Stunden. Die sonnigste Station war die Ostseeinsel Greifswalder Oie mit fast 310 Stunden. Auf dem Kahlen Asten schien die Sonne mit etwa 140 Stunden am wenigsten.