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16.07.2012 | 20:51 | Sommer der Extreme 

Kälte in Deutschland, Hitze in Italien

Offenbach / Rom - Die Klagen über den Sommer 2012 sind berechtigt: Wenig Sonne und viel Regen weist die Statistik des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für die erste Hälfte der Jahreszeit aus.

Sommer 2012
(c) proplanta
«Das einzig Beständige an diesem Schaukelsommer ist der Wechsel», sagte DWD-Sprecher Gerhard Lux am Montag. «Aber noch ist alles möglich, abgerechnet wird erst am Schluss.»

Der meteorologische Sommer geht Ende August zu Ende. Im Mittelmeerraum herrschen derweil Hitze und Trockenheit, auf Sardinien wüten schwere Waldbrände.

Seit Anfang Juni, dem Beginn des meteorologischen Sommers, fielen nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes im Schnitt 160 Liter Regen pro Quadratmeter.

Sonnenanbeter kamen kaum auf ihre Kosten. Zur Halbzeit gab es im Schnitt 247 Sonnenscheinstunden, das sind 40 Prozent des Sommersolls.

Immerhin liegen einige Regionen in Bayern mit derzeit rund 50 Prozent des Werts für den ganzen Sommer auf normalem Niveau, beispielsweise Passau oder München.

Vorerst ist aber kein dickes Sonnenhoch in Sicht, das die Wolken ganz aus Deutschland vertreiben und die Sonnenscheinbilanz entscheidend aufbessern könnte.

Immerhin gibt es für den Süden gute Nachrichten: «In dieser Woche erlebt zumindest der Süden Deutschlands vorübergehend einen Hauch von Sommer», sagte DWD-Meteorologin Johanna Anger.

Südlich des Mains hört es auf zu regnen, und im Südwesten könnten am Mittwoch 28 Grad im Schatten erreicht werden, auch sonst klettern die Temperaturen wieder auf über 20 Grad. Der Dienstag wird allerdings noch einmal verregnet bei höchstens 20 Grad, und schon am Donnerstag dominieren wieder die Regenwolken.

In der Hauptferienzeit warten Küstenbadeorte ebenso wie die Freibäder weiter auf schönes Sommerwetter. Während in den Freibädern wenig los ist, herrscht Hochbetrieb in den Hallenbädern mit Spaß- und Spielangeboten.

Auch die Fahrrad-Verleiher haben gut zu tun. Viele Urlauber mieteten sich ein Fahrrad, um die Gegend zu erkunden, sagte Anett Bentert von der Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH am Montag.

Frühjahrstrockenheit und Unwetter im Sommer sorgen für «böse Verluste» bei Landwirten, wie Marco Eberle vom Landesbauernverband Baden-Württemberg mitteilte. Nach Angaben des Statistische Landesamts wird die Süßkirschenernte eher schwach ausfallen.

Grund ist das nasskalte Wetter während der Blütezeit der Bäume. Starker Regen und Gewitter waren auch der Grund für eine geringere Spargel- und Erdbeerernte. Insgesamt wird aber noch eine gute Ernte erwartet.

Auf Sardinien breitet sich nach langen Wochen hochsommerlicher Hitze und extremer Trockenheit ein Feuersturm aus. Heißer Mistralwind facht den wilden Waldbrand auf der italienischen Urlaubsinsel immer wieder an.

In kurzer Zeit äscherten die Flammen mehrere hundert Hektar Buschwald ein, zerstörten viele Häuser und vertrieben etwa 800 Menschen aus ihren Dörfern und Hotels. Auch in anderen Teilen Italiens wüten immer wieder Brände, so bei Trapani auf Sizilien, im Monte Gargano in Apulien und im kampanischen Benevento.

Wegen der Hitzewelle schlossen die griechischen Behörden die Akropolis für Touristen. Am Montag kletterten die Temperaturen im Land auf bis zu 42 Grad. (dpa)
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