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02.12.2012 | 05:37 | Wetterrückblick Herbst 2012 

Österreich: Wetterrückblick Herbst 2012

Wien - Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) zieht eine erste Herbstbilanz. In der Klimatologie besteht der Herbst aus statistischen Gründen aus den Monaten September, Oktober, November.

Nebelwetter
(c) proplanta
Auf den Bergen in der Messgeschichte nur zwei Mal wärmer

Österreichweit gesehen war der Herbst 2012 um 1,2° C wärmer als das vieljährige Mittel. Das ergibt sich aus einem zu warmen September, einem nahezu normalen Oktober und einem deutlich zu warmen November. Ungewöhnlich warm war es auf den Bergen, mit einer Abweichung um +1,9° C. Seit Beginn der Aufzeichnungen 1851 war es auf den Bergen nur zwei Mal wärmer als im Herbst 2012.

Die höchste Temperatur in diesem Herbst wurde von der ZAMG am 11. September registriert, mit 32,3° C in Zwerndorf (NÖ). Der absolute Tiefstwert wurde am 29. Oktober am Sonnblick gemessen, mit minus 17,2° C. Die tiefste Temperatur unterhalb von 1.000 m Seehöhe lag am 30. Oktober in Zeltweg (St) bei minus 14° C.


Im Norden zu trocken, im Süden zu nass

Deutlich zu nass war der Herbst 2012 in der Südhälfte Österreichs. Südlich von Mürz, Enns, Salzach und Inn sowie in Vorarlberg gab es um 20 bis 125 Prozent mehr Niederschlag als im vieljährigen Mittel. Vor allem vier Niederschlagsereignisse Anfang und Ende Oktober sowie Anfang und Ende November sorgten für den Überschuss, mit den höchsten Werten in Osttirol und Kärnten. Am 11. November registrierte die ZAMG an der Wetterstation Loiblpass (K) 125 Millimeter Regen. Damit fiel hier an nur einem Tag die Hälfte der normalen Monatsmenge.

In der Nordhälfte Österreichs war es in den meisten Regionen um 10 bis 30 Prozent trockener als im vieljährigen Mittel, südlich von Wien und im Bereich Wolfsegg am Hausruck (OÖ) um bis zu 39 Prozent.


Ungewöhnlich früh Schnee

Ungewöhnlich war in diesem Herbst, dass sich bereits am 29. Oktober fast überall in Österreich eine Schneedecke bildete. Das kam zuletzt im Oktober 2003 vor. In höheren Lagen gab es heuer schon Mitte September einen ersten Wintereinbruch, mit drei Zentimeter Neuschnee am 13. September in Bad Gastein (S) auf 1100m Seehöhe. Insgesamt war dieser Herbst aber von den Schneemengen und Schneehöhen im langjährigen Vergleich normal.


Je weiter oben, desto sonniger

Bei der Sonnenscheindauer lag der Herbst 2012 österreichweit gesehen größtenteils im Bereich der vieljährigen Mittelwerte. In den regionalen Auswertungen erkennt man aber deutlich die Auswirkungen der häufigen Hochdruck-Wetterlagen mit wolkenlosem Wetter auf den Bergen und Nebel in den Niederungen. Zum Beispiel registrierte die ZAMG in diesem Herbst am Jauerling (NÖ) 460 Sonnenstunden, im nahen Krems nur 330. Ähnlich groß war der Unterschied in Oberösterreich mit 490 Sonnenstunden am Feuerkogel und nur 310 im Gmunden. Der absolut sonnigste Ort war in diesem Herbst der Patscherkofel (T) mit 520 Sonnenstunden.
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