(c) proplanta Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG): „Zu Beginn des Monats waren die Temperaturen so, wie man sie Ende März erwarten würde. Ab der Monatsmitte kühlte es auf Werte ab, die normalerweise Anfang März auftreten.
Unterm Strich bleibt in der vorläufigen Monatsbilanz ein März, der im Vergleich zum klimatologischen Mittel um 1,7 °C zu kalt war und damit einer der kältesten der letzten 18 Jahre ist. Im Vergleich zur gesamten Messreihe seit 1767 liegen die Märztemperaturen österreichweit gesehen im Mittelfeld. Damit hat uns die Kälte nicht so stark erwischt wie Deutschland, wo dieser März zu den sechs kältesten seit Messbeginn 1881 zählt".
Kälte: In Retz Platz 17 seit Messbeginn 1896
In einigen Regionen Österreichs war es aber außergewöhnlich kalt. In Retz (NÖ) war es mit einer Monats-Mitteltemperatur von nur 1,2 °C seit 1896 in einem März nur sechzehn Mal kälter als heuer. Der Osten und der Süden Österreichs erlebten in diesem März ungewöhnlich spät sogenannte Eistage, mit ganztägig Temperaturen unter 0 °C. Das kommt statistisch gesehen alle 50 bis 60 Jahre vor. In Wien auf der Hohen Warte lag die Höchsttemperatur am 26. März bei minus 1,5 °C. So kalt war es hier so spät im Jahr seit Messbeginn 1872 noch nie.
Die höchste Temperatur in diesem März registrierte die ZAMG am 7. März mit 20,7 °C in Weyer (OÖ). Die tiefste Temperatur des Monats wurde am 15. März am Brunnenkogel (T, 3438 m) gemessen, mit minus 28,0 °C.
Im Süden und Südosten zwei bis drei Mal mehr Schnee
Beim Niederschlag gab es in diesem März große Nord-Süd-Unterschiede. Im Süden Österreichs erreichten die Monatssummen 125 bis 200 Prozent der klimatologischen Mittelwerte. Von Vorarlberg bis ins südliche Niederösterreich lagen die Niederschlagsmengen bei nur bei 40 bis 75 Prozent der Mittelwerte 1981-2010. Die Schneemengen entsprachen im Westen und Norden dem klimatologischen Mittel. Im Süden und Südosten schneite es dagegen zwei bis drei Mal mehr als im vieljährigen Mittel. Ungewöhnlich für Ende März ist die mehrtägige, geschlossene Schneedecke im Flachland. Das kommt zum Beispiel im Raum Wien statistisch gesehen nur etwa alle 15 Jahre vor.
Sonnenstunden in etwa im Soll
Die Sonnenstunden lagen im Großteil Österreichs im Bereich der vieljährigen Mittelwerte. 10 bis 20 Prozent weniger Sonnenstunden als im Mittel gab es im Wald- und Weinviertel, in Wien, in Kärnten und Vorarlberg. Am längsten zeigte sich die Sonne auf der Schmittenhöhe (S, 1956 m) mit insgesamt 170 Stunden. Am kürzesten schien in diesem Monat die Sonne mit nur 75 Stunden am Loiblpass (K).
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