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27.12.2012 | 17:46 | Tornados 

Heftige Winterstürme in den USA

Washington / New York - Schwere Winterstürme mit Schnee, Regen und starken Windböen haben in den USA vielerorts den Strom gekappt und die Reisepläne vieler Menschen zum Fest durcheinandergewirbelt.

Schneesturm
(c) proplanta
Die Zahl der Toten in Zusammenhang mit dem Winterwetter kletterte am Donnerstag US-Medienberichten zufolge auf zwölf. Fast 300.000 Menschen im Mittleren Westen und Süden der USA seien zeitweise ohne Strom gewesen, berichtete der Fernsehsender ABC. Mehr als 2.000 Flüge fielen aus. Auch der Osten Kanadas war betroffen.

Im US-Bundesstaat Arkansas starben zwei ein und zwei Jahre alte Kinder bei einem Autounfall auf schneeglatter Straße. Ein Mann und eine Frau kamen im Bundesstaat Indiana ums Leben, als sie auf eisiger Straße die Kontrolle über ihren Roller verloren und von einem Lastwagen gerammt wurden. Auf den Straßen Oklahomas starben bei widrigen Wetterbedingungen zwei Menschen bei Verkehrsunfällen.

In Ohio krachte eine 18-Jährige mit ihrem Wagen in einen entgegenkommenden Schneepflug und starb. In Texas und Louisiana wurden Menschen von Bäumen erschlagen, die unter der Schneelast zusammenbrachen.

Der Sturm hatte sich Anfang der Woche im Mittleren Westen zusammengebraut. «Ich habe ihn immer als kleinen Schneesturm beschrieben», sagte John Kwiatkowski, Meteorologe aus Indianapolis, laut TV-Sender NBC. «Aber das ist, als ob man von einem kleinen Tyrannosaurus Rex spricht.»

Fast 30 Tornados wurden allein am Dienstag gemeldet - laut Nachrichtensender CNN die bisher höchste Zahl an einem Weihnachtstag in den USA. In der Hafenstadt Mobile im Bundesstaat Alabama richtete ein Wirbelsturm schwere Verwüstungen an. «Wir haben ein Geräusch gehört, das wie von einem Güterzug klang», sagte Bob Sims aus Mobile dem Sender NBC. Mit seiner Frau Sherry hatte er gerade das festliche Weihnachtsessen beendet. Zusammen verbarrikadierten sie sich dann im Bad in ihrem Haus, wo sie den Tornado unverletzt überstanden.

Little Rock, die Hauptstadt des US-Bundesstaats Arkansas, erlebte derweil die weißesten Weihnachten seit fast 90 Jahren. Während es dort sonst nur sehr selten schneit, bescherte die Sturmfront der Stadt diesmal eine mehr als 20 Zentimeter hohe Schneedecke.

Fast 200.000 Menschen wurden von der Stromversorgung abgeschnitten. Weil Schnee und Eis viele Leitungen zerstört hätten, könnte der Strom noch bis zu einer Woche lang ausbleiben, teilte der lokale Versorger mit. Gouverneur Mike Beebe rief den Notstand für seinen Staat aus. In Teilen Neuenglands gab es heftige Schneefälle und Glatteis.

Auch in Ostküsten-Metropolen wie Boston und New York schneite und stürmte es. Von Schäden wurde aber zunächst nichts bekannt. Viel Regen gab es im Bundesstaat New Jersey. Teile des Örtchens Brick wurden von den Fluten von der Außenwelt abgeschnitten.

Am Donnerstag sollte das Schlechtwettergebiet Meteorologen zufolge in Richtung Nordosten weiterziehen. Bis zu 50 Zentimeter Schnee wurden in einigen Teilen Neuenglands erwartet, bevor sich der Sturm dann langsam auflösen sollte.


Tornado

Tornados sind Wirbelstürme, die bei großen Temperaturunterschieden entstehen. Sie erreichen im Extremfall Windgeschwindigkeiten von mehreren hundert Stundenkilometern, bringen es in der Regel aber auf Tempo 120 in den Böen.

Den im Volksmund gebräuchlichen Begriff «Windhose» benutzen Meteorologen selten, weil er das meist folgenreiche Wetterphänomen ihrer Ansicht nach verniedlicht.

Tornados können aufgrund ihres zum Teil sekundenschnellen Entstehens oft nicht vorausgesagt werden. Ein Tornado bildet sich nach Angaben von Experten nur unter bestimmten Konstellationen.

Wichtige «Zutaten» sind: große Wolken, Gewitter und unterschiedliche Windrichtungen in verschiedenen Höhen.In diesem Gefüge entsteht eine rotierende Bewegung in der eigentlichen Wolke, die nach unten herauswächst und als «Rüssel» sichtbar wird. (dpa)
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