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17.03.2009 | 16:45 | Wetterprognosen 

Neuer Superrechner für den Deutschen Wetterdienst

Offenbach - Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach nimmt seinen neuen Superrechner in Betrieb.

Superrechner Deutschen Wetterdienst
(c) DWD/M.Jonas
Das Deutsche Meteorologische Rechenzentrum (DMRZ) des DWD will mit dem neuen Vektorrechner SX-9 der Firma NEC die bisherige Leistung insgesamt um das 45fache steigern. Dadurch können neue, deutlich komplexere Vorhersagemodelle eingesetzt werden. Sie sollen helfen die Wetter- und Unwettervorhersage für Deutschland weiter zu verbessern.

Bis zu 109 Billionen Multiplikationen pro Sekunde möglich

Der zusammen mit dem Amt für Geoinformationswesen der Bundeswehr betriebene Rechner soll in zwei Ausbaustufen bis 2010 in der Spitzenleistung auf bis zu 109 TeraFlops gesteigert werden. Das entspricht 109 Billionen Rechenschritten pro Sekunde oder einer Kapazität von mehr als 30 000 handelsüblichen PCs. Vis. Prof. (UK) Geerd-Rüdiger Hoffmann, Leiter der Technischen Infrastruktur im DWD: „Mit der Inbetriebnahme der neuen Systeme eröffnen sich qualitativ neue Methoden der Vorhersage. Wir gehen davon aus, dass aus dieser verbesserten Vorhersagequalität auch die Öffentlichkeit ihren Nutzen ziehen wird.“

Ensemble-Vorhersagetechnik ermöglicht mehr Wetterinformationen

Durch die zunehmend höhere räumliche Auflösung der Simulationsmodelle in der Klima- und Wetterforschung müssen immer größere Datenmengen bewältigt werden. Dr. Thomas Schoenemeyer, von NEC Deutschland: „Kernstück unserer Lösung für den DWD ist der vor einem Jahr erstmals vorgestellte NEC SX-9 Vektorsupercomputer, mit dem weltweit stärksten Vektorprozessor.“ Bei der Ensemble-Technik werden im DWD statt nur einer Vorhersage viele parallele Wettervorhersagen gerechnet - jeweils mit leicht verschiedenem Anfangszustand. Das Gesamtergebnis ermöglicht dadurch Aussagen, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine bestimmte Wettersituation eintreten wird. Dr. Gerhard Steinhorst, Leiter des DWD-Bereiches Wettervorhersage: „Der neue Supercomputer kann aufgrund seiner enormen Leistungsfähigkeit Ensembles mit mehr Physik rechnen, die helfen Gewitterzellen, starke Regenfälle, Hagelschlag und starke Windböen besser als bisher vorherzusagen. So wird auch das Warnmanagement des DWD optimiert.“

Auch andere Behörden rechnen künftig beim DWD

Das Deutsche Meteorologische Rechenzentrum des DWD verfügt über internationales Know-how, ist hochgradig vernetzt und arbeitet rund um die Uhr. Der neue Superrechner hält Reserven vor, die anderen Behörden der Bundesverwaltung für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BVBS) zur Verfügung stehen. Die erweiterte HPC-Funktion (High Performance Computing) des Rechenzentrums ermöglicht wirtschaftlich sinnvolle Synergien und treibt die Bündelung von Rechenleistungen innerhalb der Bundesverwaltung des Ministeriums weiter voran. (dwd)

 
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