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01.05.2011 | 22:26 | Deutscher Brauer-Bund 

Verstaubte Alkoholpolitik ohne Aussicht auf Erfolg

Berlin - „Heute hat die Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) nicht nur das Jahrbuch Sucht 2011 vorgestellt, sondern erneut ihre verstaubten alkoholpolitischen Postulate der Öffentlichkeit auf dem Tablett serviert.“

Bier
(c) proplanta
So zeigte sich der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, Peter Hahn, am 26.04.2011 enttäuscht über den Verlauf der DHS-Pressekonferenz in Berlin. "Wer immer wieder behauptet, Alkoholmissbrauch lässt sich durch weitreichende Verbote, höhere Preise und weniger Verkaufsstellen verhindern, ist nicht nur realitätsfremd, sondern gaukelt anderen etwas vor", ergänzt Hahn.

Die DHS versucht offensichtlich den Menschen die Prohibition der USA in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts aufzuzwingen. Dabei verkennen die "Gutmenschen" vollends, dass dieser Politikansatz damals fehlgeschlagen ist, denn noch größer wurden der Alkoholmissbrauch und das illegale Treiben einiger.

Wer höhere Steuern fordert verkennt dabei, dass mit dieser Rasenmähermethode die weitüberwiegende Mehrheit der Bevölkerung getroffen würde, die das niedrig alkoholhaltige Getränk Bier verantwortungsbewusst genießt. Mit dieser Sippenhaft würde der extreme Missbrauch einer Minderheit nicht bekämpft, da diese dann auf billigere Produkte wechseln oder sogar Illegalität gehen würde.

Auch ein weniger an Werbung verändert das Missbrauchsverhalten nicht, denn die Werbeausgaben hängen in keinem Zusammenhang mit dem durchschnittlich Konsumverhalten der Bürger, was man an den stetig zurückgehenden Pro-Kopf-Bierkonsum sehen kann.

Die DHS verdreht zum eigenen Zweck das Menschenbild der Bevölkerung und unterstellt ihre Unmündigkeit, wenn sich diese von der Werbung verführen und dadurch in den Alkoholmissbrauch treiben lässt.

„Die DHS verfolgt mit plumpen Aussagen und Forderungen das Ziel, die puritanische Alkoholpolitik Skandinaviens als heilbringend anzuerkennen und zu übernehmen. Wer glaubt, dass man mit dem Dreisatz Einschränkungen - Verbote - Abstinenz den Menschen ihre Selbstbestimmtheit und Lebensfreude erhalten und zugleich Missbrauch bekämpfen kann, irrt. Dass dies in Skandinavien nicht funktioniert, sieht man schon an den Missbrauchsverhalten einiger Skandinavier, die beim Besuch in Nachbarländern maßlos alkoholhaltiger Getränke konsumieren oder im eigenen Land illegal Alkohol herstellen bzw. beschaffen", gibt Hahn weiter an und beruft sich hierbei auf Angaben der WHO, die im Jahrbuch Sucht der DHS wiedergegeben sind.

Hahn betont abschließend, dass das tatsächliche Problem nicht der genussvolle Konsum von Bier, wie ihn fast 90 % der Bevölkerung pflegen das Problem ist, sondern der Alkoholmissbrauch einer Minderheit. Gemeinsam mit anderen solle sich die DHS lieber darauf konzentrieren, wirkungsvolle präventive und aufklärerische Maßnahmen gemeinsam mit anderen anzugehen.

Ein richtiger Schritt wäre es, die Bundesregierung in ihrem Politikansatz, der sich auf Prävention und Aufklärung konzentriert sowie auf den selbstbestimmten Menschen setzt, zu unterstützen. Die deutschen Brauer seien bereits seit Jahren mit eigenen Präventions- und Aufklärungskampagnen erfolgreich und zugleich in einem engen Dialog mit der Bundesregierung. (dbb)
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