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28.03.2016 | 13:43 | Dienstleistungsmuffel 

Deutsche machen lieber alles selbst

Köln - Eine breite Mehrheit der Erwachsenen in Deutschland macht viele Alltagstätigkeiten lieber selbst anstatt Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen.

Haushaltstätigkeiten
Wenn es um alltägliche Dinge im Haushalt geht, sind die Menschen in der Bundesrepublik zurückhaltend in Sachen Auslagern. Eine Umfrage zeigt: Outsourcen ist im Privaten out. (c) proplanta
Das zeigen Umfragen des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur.

So ließen im vergangenen halben Jahr lediglich 32 Prozent für sich kochen oder bestellten Essen, 24 Prozent ließen für sich putzen, 20 Prozent das Auto waschen, 19 Prozent den Supermarkteinkauf erledigen und 14 Prozent die Arbeit im Garten oder am Balkon machen. Mehrfachnennungen waren möglich.

Den vergleichsweise neuen Trend, sich Supermarkteinkäufe nach Hause liefern zu lassen, nahmen bislang erst 11 Prozent in Anspruch. Dieses Ergebnis zeigt wohl auch: Vieles - ob Bücher, Haushaltsgeräte oder Spielzeug (oft Amazon) oder Klamotten (vielfach Zalando) - kaufen deutsche Verbraucher online, Essen aber sehr selten.

Doch zwischen den Bundesländern gibt es große Unterschiede: So ließen sich in Hamburg 28 Prozent schon alltägliche Einkäufe bringen, in Sachsen-Anhalt und Brandenburg lediglich 4 Prozent. In Schleswig-Holstein waren es laut YouGov-Erhebung 16 Prozent, in Berlin und im Saarland 15, in Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz 13 Prozent, in Bayern, Bremen und Niedersachsen 11, in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen 10, in Thüringen 8 und in Sachsen 6 Prozent.

Das Institut für Handelsforschung (IFH) in Köln schätzt den Anteil der im Internet bestellten Lebensmittel (plus Wein und Delikatessen) am Gesamtumsatz in diesem Jahr auf gerade einmal 1,1 Prozent. Dennoch sind viele Investoren heiß auf junge Unternehmen, über deren Online-Plattformen Kunden Essen bestellen können.

Den YouGov-Daten zufolge haben nur 9 Prozent der Erwachsenen in Deutschland eine regelmäßige Putzhilfe. Auch hier gibt es zwischen den Bundesländern große Unterschiede: So haben in Rheinland-Pfalz 13 Prozent eine Putzhilfe, in Nordrhein-Westfalen 12 und in Bremen und Hamburg 11 Prozent.

In Hessen und Niedersachsen sind es 10 Prozent, in Schleswig-Holstein und Berlin 9 Prozent, im Saarland und in Baden-Württemberg 8 Prozent, in Bayern und Sachsen 7 Prozent, in Thüringen 5 Prozent, in Sachsen-Anhalt 4 Prozent und in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg lediglich 2 Prozent.

Unter den Menschen mit Putzhilfe lassen sich deutschlandweit die meisten - nämlich 22 Prozent - die Dienstleistung 40 bis 60 Euro im Monat kosten. 21 Prozent zahlen 60 bis 100 Euro, 17 Prozent 100 bis 150 Euro und 12 Prozent sogar mehr als 150 Euro. 14 Prozent gaben an, weniger als 40 Euro Ausgaben im Monat dafür zu haben, ebensoviele machten keine Angabe.
dpa
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