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26.01.2024 | 09:24 | Statistik 

Biodieselexporteure: Deutschland auf Platz 3

Berlin - Nach jüngsten Angaben von EUROSTAT lieferte Deutschland in den ersten 9 Monaten des Kalenderjahres 2023 rund 9 % mehr Biodiesel (FAME) an andere EU-Mitgliedsstaaten als noch im Vorjahreszeitraum.

Biodieselexporteure
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Empfangs- und Herkunftländer von Biodiesel (c) UFOP
Zu diesem Ergebnis kommt die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) nach Auswertung der amtlichen Statistik.

Mit einem innergemeinschaftlichen Exportvolumen von 1,6 Mio. t rangiert Deutschland auf Platz 3 der größten Biodieselexporteure der Europäischen Union. Hauptabnehmer bleibt dabei wie gewohnt die Niederlande, welche als zentrale Drehscheibe für den Handel in der EU und mit Drittstaaten fungiert. Mit 742.000 t erhielt das Nachbarland nicht nur die mit Abstand größte Menge, sondern gleichzeitig auch rund 34 % mehr als noch im Januar bis September 2022. Dahinter folgen Belgien und Polen.

Während Polen seine Importe um 18 % auf 227.000 t steigerte, erhielt Belgien mit 349.000 t rund 32 % weniger. Das deutlichste Plus verzeichnen die Exporte nach Österreich. So konnten die Lieferungen mit 72.000 t verdreifacht werden und auch Frankreich bezog mit 73.000 t das Doppelte der Vorjahresmenge. Auch seitens der deutschen Biodieselimporte gab es Verschiebungen. So kamen aus den Niederlanden zwischen Januar und September 2023 mit 706.000 t rund 12 % mehr als im Vorjahreszeitraum, während Belgien mit 164.000 t rund 38 % weniger lieferte. Demgegenüber blieben die Einfuhren aus Polen mit 66.000 t nahezu auf Vorjahresniveau.

Auch die deutschen Exporte von UCOME, Biodiesel aus Altspeisefett, legten im 1. bis 3. Quartal 2023 merklich zu. Mit 228.000 t lieferte die Bundesrepublik rund 17 % an andere EU-Mitgliedsstaaten mehr als im Vorjahreszeitraum. Größtes Empfangsland war auch hier die Niederlande mit 182.000 t und einem Plus von 9 % im Jahresvergleich, gefolgt von Belgien mit 25.000 t und einem Zuwachs von 43 %. Demgegenüber bezog die Bundesrepublik mit 199.000 t im genannten Zeitraum rund 19 % weniger UCOME aus EU-Mitgliedsstaaten als noch 2022. Dabei lieferte die Niederlande mit 128.000 t zwar den Bärenanteil, aber immer noch 7 % weniger als im Vorjahreszeitraum.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) weist einschränkend darauf hin, dass bzgl. der Mengenerfassung der für den deutschen Markt wichtige Anteil von Hydriertem Pflanzenöl (HVO) von EUROSTAT nicht erfasst wird. Diese Fehlstelle in der statistischen amtlichen Dokumentierung muss dringend geschlossen werden, fordert die UFOP.

HVO hat sich inzwischen nicht nur in Deutschland, sondern auch in weiteren Mitgliedsstaaten zu einer wichtigen Option zur Erfüllung von Quotenverpflichtungen entwickelt. Die UFOP stellt fest, dass die Anzahl der HVO-Hersteller in der EU und global zu nimmt. Dieser Trend werde sich mit Blick auf die technische Beimischungsgrenze von Biodiesel (B7 / B10) und der steigenden Nachfrage nach Biokerosin fortsetzen.

Die Im- und Exportmengen innerhalb der EU und mit Drittstaaten muss zeitnah dokumentiert werden, als Beitrag zur Markttransparenz und Beurteilung der Mengenentwicklung, fordert der Verband. Da grundsätzlich für HVO keine Statistiken geführt werden, verweist die UFOP auf den Evaluations- und Erfahrungsbericht der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Dieser weist für das Jahr 2022 eine für die Anrechnung auf die THG-Quotenverpflichtung importierte HVO-Menge – HVO wird in Deutschland nicht produziert – in Höhe von 385.000 t aus Abfallölen und 90.000 t aus Palmöl aus. Wie viel hiervon infolge der Zuordnung als Abfallstoff gemäß Teil A der Annex IX der RED II doppelt anrechnungsfähig ist, ist nicht bekannt bzw. veröffentlicht.
UFOP
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