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07.06.2011 | 15:52 | Rat und Hilfe 

Ländliche Familienberatung: Seit 14 Jahren unverzichtbare Hilfe

Hannover - Familiäre Konflikte und wirtschaftliche Existenzängste können jeden an den Rand der eigenen Belastbarkeit bringen.

Ländliche Familienberatung
Gerade in landwirtschaftlichen Familien sind jedoch die Probleme von Beruf und Privatleben besonders eng miteinander verknüpft. Seit mittlerweile 14 Jahren hat sich die Ländliche Familienberatung (LFB) der Landvolkhochschule Oesede in diesen Krisensituationen als Hilfsangebot etabliert, berichtet der Landvolk-Pressedienst. Mittlerweile stehen die 22 ehrenamtlichen LFB-Berater der 500. landwirtschaftlichen Familie in einer Krise zur Seite.

Der Aktionsraum der Berater, die allesamt vom Hof kommen oder selbst aktive Bäuerinnen und Landwirte sind, reicht von der Nordseeküste bis nach Münster und von der holländischen Grenze bis zur Weser, sagt Geschäftsführer Ludger Rolfes. Bei dieser intensiven Form der „Hilfe zur Selbsthilfe“ suchen die Berater die Ratsuchenden mehrmals auf ihren Höfen auf. In den Gesprächen ging es bisher vor allem um Beziehungsprobleme und Generationenkonflikte, sei es zwischen Vater und Sohn oder Schwiegermutter und -tochter. Auch Einsamkeit, Arbeitsbelastung und veränderte Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft führen in den Familien zu psychischem Druck.

Waren bisher rund 90 Prozent der Beratenen wirtschaftlich nicht bedroht, beobachten die Berater jedoch in jüngster Zeit zunehmende Existenz- und Zukunftsängste. Gleichzeitig haben sie einen Trend ausgemacht, der auf vermehrte psychische Probleme und Depressionen bei den Ratsuchenden hindeutet.

Entstanden ist die Ländliche Familienberatung als Weiterentwicklung der 1993 an den ländlichen Heimvolkshochschulen in Barendorf, Oesede und Rastede eingerichtet ländlichen Sorgentelefone. Dort bieten die sorgfältig geschulten Berater anonyme Hilfe für Ratsuchende an. Aufgrund des großen Bedarfs nach weitergehender Beratung und Begleitung in Krisensituationen wurde 1997 die LFB in Oesede eingerichtet. Sie ist unter Tel.: (05407) 506261 oder über das Sorgentelefon unter Tel. (05401) 866820 erreichbar. (LPD)
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