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17.05.2024 | 00:12 | agricola pro agricolas 

Pfingsten: Der „Geburtstag der Kirche“ startet in weltweiter Mission

Mit Pfingsten begehen wir das dritte große Fest im Kirchenjahr nach Weihnachten und Ostern. Die Christen lobpreisen an diesem Wochenende wieder das Fest des Heiligen Geistes, der alle Christen weltweit erfüllt, Verbindung schafft.

Pfingsten 2024
(c) proplanta
Symbolisch steht dafür die bildliche Attitüde einer weißen Taube. Der „Geburtstag“ der Kirche, mit Pfingsten startet eben diese weltweite Mission. Nach 50 Tagen (pentekosté – der Fünfzigste) endet mit Pfingsten die Osterzeit.

Laut der Apostelgeschichte wurde seinerzeit das erste Pfingstfest am „Fest der (Weizen)Ernte“, 50 Tage nach dem Pessachfest (in Erinnerung an den Auszug aus Ägypten, der Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei), 50 Tage nach Ostern begangen. Im Judentum bildet Schawuot den Abschluss der Frühlingsfeste und der Erstlingsfrüchte, zu denen Pessach und Omer zählen. Die Jünger Jesu versammelten sich zu diesem Feiertag 50 Tage nach der Auferstehung Jesu. Die Apostelgeschichte verheißt, die Urgemeinde von Jerusalem habe zusammen mit Jesus Mutter Maria die von Jesus Christus verheißene Herabkunft des Heiligen Geistes erfahren.

Biblischen Berichten zufolge schenkt Gott seither seinen Geist nicht mehr nur einzelnen Auserwählten, sondern einem jeden Gläubigen. Pfingsten zelebriert das Fest des Heiligen Geistes, der schöpferischen Kraft Gottes. Auf die Erzählung hierzu im Neuen Testament geht wohl auch die Redewendung „Feuer und Flamme sein“ zurück.

Demgemäß im Wortlaut, zweites Kapitel der Apostelgeschichte: „Als das Pfingstfest kam, waren wieder alle, die zu Jesus hielten, versammelt. Plötzlich kam vom Himmel her ein mächtiges Rauschen, wie wenn ein Sturm von oben herabweht. Das Rauschen erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Dann sahen sie etwas wie Feuer, das sich zerteilte und auf jedem ließ sich eine Flammenzunge nieder. Alle wurden vom Geist Gottes erfüllt und begannen in anderen Sprachen zu reden, jeder und jede, wie es ihnen der Geist Gottes eingab.“ Und so kam es, dass die in Jerusalem lebenden frommen Juden aus aller Welt die Reden in ihrer eigenen Muttersprache vernehmen konnten.

Sie kamen aus Persien, Medien und Elam, stammten aus Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, aus Pontus und der Provinz Asia, aus Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen, sogar aus Rom waren Besucher zugegen.

Von Geburt an waren sie Juden, aber auch Fremde, die zum jüdischen Glauben übergetreten  sind. Sie alle vernahmen nun geeint, jeder in seiner eigenen Sprache, was Gott Großes getan hat. Erstaunt und dabei ratlos raunten sie einander zu, was das wohl zu bedeuten habe. Einige spotteten sogar, sie hätten zu viel des süßen Weines genossen.

Da trat Petrus vor die Menge zusammen mit anderen elf Aposteln und hielt vor dem versammelten Menschenvolk seine Pfingstpredigt:

„Ihr seid nicht volltrunken, wie ihr meint in der erst dritten Stunde dieses Tages. Nein, das Geschehen hier hat der Prophet Joel vorhergesagt.“ Gott spricht: „Das wird in den letzten Tagen geschehen: Ich werde meinen Geist über alle Menschen ausgießen. Eure Söhne und Töchter werden als Propheten reden, eure jungen Männer werden Visionen schauen, und ja, eure Alten werden von Gott gesandte Träume haben.

Über alle, die mir dienen werde ich in diesen Tagen meinen Geist ausgießen, damit sie redeten als Propheten. Ich werde Wunder tun droben am Himmel und Zeichen erscheinen lassen unten auf der Erde: Blut und Feuer und dichte Rauchwolken. Die Sonne wird sich verfinstern, und der Mond wird blutrot werden. Dies alles geschieht, bevor der große und prächtige Tag des Herrn anbricht.

Jeder, der dann den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden...“

Das Christentum spricht von Gott als „Vater, Sohn und Heiliger Geist“ – einer Trinität, der Wesenseinheit Gottes in den drei Personen. Dahinter steht die Erfahrung, dass sich Gott in unterschiedlichen Formen zeigt

1.    als liebender Schöpfer, der uns Menschlein die Fülle von Lebensmöglichkeiten geschaffen hat,

2.   als Jesus Christus, in dem Gott den Menschen seinen Willen vorlebt, ihnen begegnet wie ein Mensch dem anderen,

3.    als Heiliger Geist, der unser Inneres stärkt, selbst in schwierigen Situationen.

Der Dreieinige Gott ist umfassend, überall und kontinuierlich über alle Zeit präsent, seine Wirkmächtigkeit unzerstörbar.

Atheisten mögen bis zum heutigen Tage über die Frage, ob Gott nun eine Gestalt oder drei in einer sind, noch immer die Köpfe schütteln. Der entscheidende Durchbruch gelang beim Konzil von Nizaä im Jahre 325 n.Chr. aus unterschiedlichen Auffassungen formulierte man einen kühnen Kompromiss in Form eines Glaubensbekenntnisses, der Meilenstein in der Geschichte der Theologie: Jesus als „wahrer Mensch und wahrer Gott“, der eines Wesens ist mit dem Vater. Das Konzil formulierte ein Glaubensbekenntnis, wo alle Christen seither bekräftigen, dass sie an Gott, den Schöpfer, den Vater UND an Jesus Christus, seinen Sohn, Und den Heiligen Geist glauben.

Das Nicäno-Konstantinopolitanum (großes christliches Glaubensbekenntnis), formuliert 381, findet als Credo in der Liturgie Verwendung, dafür bildete die ältere Fassung aus 325 n.Chr. die Grundlage.

Die Analogie der drei Aggregatzustände des Wassers in Veranschaulichung hilft vielleicht, eine solche Vorstellungskraft geistig sachlich nüchtern zu erfassen: Eis, flüssiges Wasser und Wasserdampf unterscheiden sich deutlich voneinander, jeder an sich sinnvoll in unserem Alltag und nicht untereinander im jeweiligen Zweck austauschbar. Gleichzeitig aber sind alle H2O, also letztlich eins, dasselbe, vom selben Wesen.

Mit Wasser verbindet der Mensch zeitlebens bis zum heutigen Tage schon immer Mystisches. Wasser ist ein ganz besonderer Stoff, wie Leonardo da Vinci so wunderbar dieses überlebenswichtige Elixier äußerst treffend umschrieb „das Blut des Planeten“, der Urstoff allen Lebens, die ersten Lebewesen krabbelten vor rund 400 Mio. Jahren aus dem Wasser und erstürmten das Land.

Wasser steht symbolisch für Leben, Lebenskraft, Erneuerung und Reinigung. In unseren Weltregionen ist dieses Element oft heilig und heilend. In der germanischen Religion galten Quellen als heilige Orte, welche zu späteren Zeiten mit Wallfahrtskirchen überbaut wurden. Als heiliger Fluss gilt sowohl für Christen und auch Juden der Jordan im Nahen Osten. In Indien gibt es sogar sieben eben solcher heiliger Flüsse…

Gott ist allmächtig (als Schöpfer), immer wahr und auch verletzlich (am Kreuz). Vor allem aber kann Gott menschliche Pläne durchkreuzen, er ist kein Instrument menschlicher Interessen. Denn nur so kann er die Verheißung erfüllen und Hoffnung für die Armen und Entrechteten sein.

In diesen Tagen erfüllt menschliches Feuer, ohrenbetäubender Bombenlärm in unfassbarer Zerstörungswut hiervon betroffene Regionen in einer Welt, wo man hätte meinen wollen, dass eine vollzogene Lehre aus unserer jüngsten Menschheitsgeschichte eben solche Missstände heute unmöglich machte. Die Verbreitung von Angst und Schrecken, was fassungslos macht, von Menschenhand initiiertem hasserfülltem Tod Wehrloser, unter Flächenbombardement gerade auch innerhalb jener Regionen, wo in äußerst trauriger Vielzahl unschuldige Kinder in vollzogener Unbarmherzigkeit im Nahen Osten ihr Leben lassen müssen – unsere Nachbarn in der Ukraine ereilt dieses Schicksal fortdauernd bereits seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022. Auch dieser Konflikt offenbart in Summe eine Chronologie monumentalen Grauens.

An diesem Wochenende begehen die Christen weltweit das diesjährige Pfingstfest, erfahren im Heiligen Geist die Allmacht Gottes. Er soll einen, was getrennt ist, er soll verschlossene Türen aufbrechen, Brücken bauen, wo tiefe Gräben entstanden sind, die Menschen alle wieder verbinden mit Christus, den er entsandt hat.

Zu früheren Zeiten, wo mangels KI nicht jedes Menschlein themenübergreifend zumindest in Ansätzen als informiert galt, hätte der „Sonnensturm“, der jüngst dieser Tage erst unseren nächtlichen Himmel entflammte, eine Zeichensetzung bedeutet.

Warum, so frage ich mich, verlieren wir gerade in einer geopolitisch weitreichend entartenden Phase die Fähigkeit, auf einer ganz anderen Ebene – philosophische Anthropologie – einmal grundsätzlich wieder ins Grübeln zu verfallen, verlieren eine tiefschürfende Bereitschaft, demgemäß tiefschürfend nachzudenken. „Die nackte Wahrheit“ darf nicht nur als eine Metapher verstanden sein. Den Ursprung der Anthropologie aus der Kulturphilosophie markiert die Protheus-Sage. Der Raub des Feuers kann als Metapher für die Selbsteinschätzung der Menschen als Kulturwesen gelesen werden.

Beeindruckende „himmlische“ Lichtspiele dato, die natürlich ein außergewöhnliches Naturschaubild darstellen, für uns heute wissenschaftlich „bestens erklärlich“ diese Eruptionen der Sonne. Die Ausprägung gegenwärtig ist allerdings schon unter extrem zu listen, so auch die Einschätzung der US-Raumfahrtbehörde NASA. Als Folgenerscheinungen könnten u.a. Kommunikationswellen, Stromnetze und Navigationssignale gestört werden, stellen damit auch ein Risiko für Raumschiffe und Astronauten dar.

In dem sogenannten Sonnenzyklus von etwa 11 Jahren, wechseln Phasen schwacher und starker Aktivitäten. Die Sonne nähert sich jetzt dem Maximum, auf ihrer Oberfläche sind mehr Flecken sichtbar, um diese herum kommt es zu Eruptionen. Dadurch wird Masse aus der Korona, dem äußeren Teil der Sonnenatmosphäre, ausgestoßen. Ein solcher Massenauswurf kann einen Sonnensturm verursachen – keine unmittelbare Gefahr für uns Menschen, unser Planet Erde ist durch seine Atmosphäre und sein Magnetfeld geschützt. Mittelbar besteht jedoch die Gefahr, dass hochenergetisch schnelle Teilchen z.B. den Flugverkehr stören, die Stromversorgung lahmlegen.

Wie brandgefährlich mutierte genau ein solches Szenario im aktuellen Kriegsgeschehen nicht sicher steuerbaren Kriegsgeräts… Die Brutalität solcher Naturgewalten in menschgewordener Dimension? … Und wenn auch nur als profane Ausrede missbraucht?

Vielleicht doch ein „hypermodernes Zeitzeichen“ um Pfingsten, der Ankunft des Heiligen Geistes:

Wut, Hass, Zerstörung, sollen nicht länger unsere Herzen beherrschen, wünschenswert ein Zeugnis der Vernunft, diese monumentale Abkehr vom christlichen Glauben zu beenden, um eine weltweite Befriedung endlich herbeiführen zu können. Wir schaffen das, so wir das alle auch wirklich wollen. Klingt jetzt überaus banal, beinahe schon zu banal, aber genau daran scheitert aktuell der ganz bescheidene, allerdings fundamentale Wille, einen solchen Frieden über alles stellen zu wollen: Wirre Vorstellungen über territoriale Machtgelüste, Rachegelüste, versteinerte Herzen, zerstörte menschliche Seelen…

Wer hier von Macht spricht, inszeniert allenfalls brutale, vernichtende Gewalt. Irgendwann aber ereilt uns alle die Allmacht Gottes, Herr über diese Dinge zu werden.

Oskar Wilde fasste das in drastischen Worten zusammen:

„Wenn uns Gott (in anderen Kulturen selbsternannte Götter) bestrafen will, erhört er unsere Gebete.“

Zu gottähnlichen Kreaturen sich selbst erhebende „Zeitgötter“ straft irgendwann einmal die Masse des gemeinen Volkes ab, wenn wir fremden Gebeten zeitlich begrenzt allzu irrlichtern folgen. Es bleibt die Hoffnung auf Erfüllung des Heiligen Geistes an diesem Wochenende, an unserem Pfingstfest 2024.

„Vergebung ist ohne Anfang und Ende.“ (Dietrich Bonhoeffer, 1945 ermordet im KZ Flossenbürg)

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