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14.07.2012 | 14:23 | Fahrzeugkontrollen 
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EU-Kommission plant neue Vorschriften für Fahrzeuguntersuchungen

Brüssel - Weniger Hauptuntersuchungen für neue Autos, aber häufigere Kontrollen bei älteren Fahrzeugen: Mit dieser Strategie will die Europäische Kommission Menschenleben retten.

Fahrzeug
(c) proplanta
Jeden Tag sterben auf europäischen Straßen mehr als fünf Menschen bei Unfällen, die durch technisches Versagen verursacht wurden. Technische Mängel sind für sechs Prozent aller Autounfälle in Europa verantwortlich, für 2.000 Tote im Jahr und noch viel mehr Verletzte. Die neuen EU-Vorschriften sollen zudem in allen 27 EU-Staaten anspruchsvolle Hauptuntersuchungen garantieren, bei denen etwa auch das Antiblockiersystem oder die elektronische Stabilitätskontrolle einbezogen werden.

„Wenn Sie ein Auto fahren, dass nicht straßenverkehrstauglich ist, sind Sie eine Gefahr für sich selbst und für jeden anderen, der in Ihrem Auto mitfährt – Ihre Familie, Ihre Freunde, Ihre Kollegen", sagte EU-Verkehrskommissar und Kommissions-Vizepräsident Siim Kalles. "Und schlimmer noch, Sie sind eine Gefahr für alle anderen Verkehrsteilnehmer um Sie herum. Diese Autos, von denen potenziell eine tödliche Gefahr ausgeht, wollen wir ganz einfach nicht auf unseren Straßen haben." Die neuen Vorschläge könnten jedes Jahr mehr als 1200 Menschenleben retten und 36.000 Unfälle verhindern.

Für Autofahrer in Deutschland würde sich folgendes ändern: Mit einem Neuwagen hätten sie bis zur ersten Hauptuntersuchung ein Jahr länger Zeit, denn diese müsste künftig erst nach vier statt bisher drei Jahren fällig werden. Bis zur nächsten Untersuchung wären - wie bislang - zwei Jahre Zeit. Danach müsste das sieben Jahre oder ältere Auto jedes Jahr vorgeführt werden. Damit würden in der Summe erst bei mindestens acht Jahre alten Autos in Deutschland zusätzliche Untersuchungen anfallen.

Jährlich zur Hauptuntersuchung sollen zudem auch Pkw und leichte Nutzfahrzeuge, die nach vier Jahren schon 160.000 Kilometer auf dem Tacho haben. Zwischen dem fünften und sechsten Jahr steigt die Anzahl schwerer Unfälle im Zusammenhang mit technischen Mängeln nämlich dramatisch an. Zudem sollen künftig auch für Motorräder und Motorroller Prüfungen vorgesehen sein, die es noch nicht in allen EU-Staaten gibt.

Künftig sollen zudem die Kilometerstände bei den Prüfungen registriert werden. Damit sollen auch Tachomanipulationen beim Verkauf von Gebrauchtwagen verhindert werden.

Die Vorschläge werden jetzt vom Europäischen Parlament und den EU-Mitgliedstaaten im Rat beraten.
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truckeropa schrieb am 15.07.2012 07:46 Uhrzustimmen(248) widersprechen(127)
Nicht das Auto alleine ist das dern der der es fährt. Was nützt ein Neuwagen, wenn der Fahrer damit unter aller Sau umgeht? Grade jüngere Fahrer, die nach Ausbildung meist ohne eigene Familie sind, gelten bei den Banken als Kreditwürdig, und wären die die dann grade neuere und schnellere Autos kaufen und fahren würden! Man sollte endlich ein Tempolimit auf den Autobahnen für gesamt Europa einführen, das würde die Unfallzahlen nach unten bringen. Das was hier geplant wird ist eine versteckte Subvention für die Autoindustrie.
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