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02.03.2018 | 15:57 | Kampf gegen den Ekelfaktor 
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Metro startet Verkauf von Mehlwurm-Nudeln

Düsseldorf - Mehlwürmer schmecken eher nussig, Grillen überzeugen durch ein intensives Aroma: Unternehmensgründer Daniel Mohr von dem Pforzheimer Start-up Plumentofoods ist nicht nur von den gesundheitlichen Vorzügen von Lebensmitteln mit Insektenproteinen überzeugt.

Plumentofoods
Insektenmüsli zum Frühstück, einen Salat mit Insektencroutons zum Mittagessen und Insektennudeln am Abend. Auf der Suche nach neuen Produkten setzt der Düsseldorfer Metro-Konzern nun auf Lebensmittel mit Insektenproteinen. Im Angebot sind derzeit Mehlwurm-Nudeln. (c) Marianne Mayer - fotolia.com
Zusammen mit dem Düsseldorfer Metro-Konzern will er Lebensmittel mit Mehlwurm-Mehl in Deutschland populär machen. Angeboten werden die Würmer-Nudeln zunächst für drei Monate zum Preis von 5,99 Euro für die 250 Gramm-Packung jedoch nur in dem Laden «Emmas Enkel» in der Düsseldorfer Metro-Zentrale.

Damit werde erstmals in Deutschland ein Lebensmittel mit Insektenproteinen in den Handel gebracht, berichtete das Unternehmen am Freitag in Düsseldorf. Möglich geworden ist das in Deutschland durch die Anfang 2018 in Kraft getretene europäische Novel Food Verordnung Nr. 2015/2283, die den Umgang mit neuartigen Lebensmitteln etwa auf der Basis von Insekten oder Algen regelt.

Mit dem Verkauf von Produkten mit Insekten als nährstoffreiche Proteinalternative sehe sich der Düsseldorfer Konzern als Vorreiter für neue Lebensmittellösungen, sagte Fabio Ziemßen, der das Projekt bei der Metro betreut. Unter dem Titel «NX Food» bietet Metro daneben auch andere innovative Lebensmittel wie essbare Trinkhalme aus Resten der Apfelsaftproduktion an. Geplant sind auch weitere Insektenprodukte wie Müslis oder Salat-Croutons.

Mit Blindverkostungen soll nun zunächst der Kampf gegen den Ekelfaktor aufgenommen werden. Vor allem junge Leute seien schnell von den Vorzügen des Produkts zu überzeugen, berichtete Mohr. Noch immer existierten jedoch Berührungsängste beklagte er. So habe der Hersteller der Nudeln die Nennung seines Namens untersagt. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov kann sich bislang nur jeder siebte Bundesbürger vorstellen, Insekten zu essen.

Die Welternährungsorganisation FAO schätzt, dass weltweit rund 1900 Insektenarten essbar sind. Ganz oben auf der Speisekarte von rund zwei Milliarden Menschen, die Insekten verzehrten, stünden Käfer, gefolgt von Raupen, Bienen, Wespen, Ameisen, Heuschrecken und Grillen. Unter Experten ist allerdings umstritten, ob Insekten dabei helfen können, die wachsende Weltbevölkerung mit Nahrung zu versorgen.

Für die Produktion der nun in Düsseldorf angebotenen Nudeln wird ein unter der Bezeichnung «Buffalopulver» aus gefriergetrockneten und gemahlenen Käfer-Larven hergestelltes Mehl mit einem Anteil von zehn Prozent beigemischt. Die Larven stammen aus der Produktion niederländischer Zuchtfarmen. Nach dreiwöchigem Wachstum werden die Würmer dabei komplett verarbeitet. Nudelfreunde haben derzeit die Wahl zwischen den Sorten «Egg-Tagliatelle» und «Spätzle».
dpa
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Kommentare 
Harald Müller schrieb am 02.03.2018 20:03 Uhrzustimmen(18) widersprechen(7)
Jetzt wäre noch interessant, mit was denn die Mehlwürmer gefüttert werden. Mit Brotweizen?
cource schrieb am 02.03.2018 19:28 Uhrzustimmen(24) widersprechen(3)
bei solchen züchtungen besteht immer die gefahr von unreinem futter/krankheiten/antibiotika, außerdem sind verarbeitete insekten wertlos, wenn dann roh frisch aus der natur so wie es die aborigines noch machen alles andere dient nur dazu , um die gaumenfreuden/geldbeutel der fresssüchtigen schinder auszubeuten
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