Im zweiten Quartal lieferten die Briten schon mehr Geld in der Konzernzentrale im US-Bundesstaat Illinois ab, als der Zusammenschluss zur gleichen Zeit an Kosten verursachte. Der Gewinn stieg dadurch im Vergleich zum Vorjahreszeitraum unerwartet stark um 13 Prozent auf unterm Strich 937 Millionen Dollar (712 Mio Euro). «Wir machen exzellente Fortschritte bei der Integration von Cadbury», bestätigte Konzernchefin Irene Rosenfeld am Donnerstag. Die Börsianer waren ganz ihrer Meinung. Nachbörslich stieg die Aktie um rund 3 Prozent.
In Europa verkauften sich vor allem Milka- und Toblerone-Schokolade bestens, genauso wie Tassimo- und Jacobs-Kaffee oder Philadelphia-Frischkäse. Dank des Cadbury-Zukaufs sprang der Umsatz um 25 Prozent hoch auf 12,3 Milliarden Dollar. Ohne Cadbury wären es lediglich 2 Prozent gewesen. Angesichts dieses schwachen Wachstums aus eigener Kraft nahm Rosenfeld die Umsatzerwartungen an das restliche Jahr leicht zurück. Vor allem im Heimatmarkt schwächelten die Amerikaner. In Europa und den Schwellenländern lief das Geschäft dagegen blendend.
Kraft hatte Cadbury Anfang des Jahres nach zähem Ringen übernommen und ist gemeinsam mit den Briten näher an den Weltmarktführer Nestlé aus der Schweiz herangerückt. Bei Süßwaren konnten sie sogar aufschließen. Mit Cadbury kam die in Großbritannien sehr beliebte Dairy-Schokolade in den Kraft-Konzern. Zu Nestlé gehören unter anderem Kit Kat und Smarties. (dpa)