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Die EU-Kommission billigte am Mittwoch nach einer Wettbewerbsprüfung den geplanten Einstieg nur unter Auflagen. Um nicht zu mächtig zu werden, müsste nach Entscheidung der Brüsseler Wettbewerbshüter Cadburys polnische und rumänische Schokosparte veräußert werden. Nur so gebe es keine Nachteile für die Verbraucher in Europa, erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes. Ob die Übernahme aber überhaupt zustande kommt, ist offen. Der Süßwarenhersteller Cadbury lehnt das Kraft-Angebot als zu niedrig ab.
Kraft mit den Marken Milka-Schokolade, Philadelphia-Käse und Jacobs- Kaffee wirbt seit Monaten aggressiv um das Schokoladenunternehmen und bietet rund 11 Milliarden Euro. Gemeinsam kämen Kraft und Cadbury auf einen Umsatz von 50 Milliarden Euro und würden damit näher an den Weltmarktführer bei Lebensmitteln, Nestlé, heranrücken. Als Interessenten für Cadbury gelten aber auch der US-Süßwarenhersteller Hershey und der italienische Ferrero-Konzern.
Um die Übernahme stemmen zu können, verkauft Kraft sein Geschäft mit Tiefkühlpizzen an Nestlé. Auch in den eigenen Reihen formiert sich Widerstand. Der Hauptaktionär von Kraft, Berkshire Hathaway mit Investorenlegende Warren Buffett an seiner Spitze, sprach sich gegen die zur Finanzierung nötige Ausgabe neuer Aktien aus. Kraft werde letztlich zu viel zahlen müssen, lautet die Befürchtung. Die endgültigen Details des Übernahmeangebots will Kraft bis zum 19. Januar veröffentlichen. (dpa)
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