Der italienische Nudelkonzern Barilla werde die Tochter an den Frankfurter Finanzinvestor ECM veräußern, berichtete die «Financial Times Deutschland» (FTD/Donnerstag) unter Berufung auf «Personen, die mit dem Vorgang vertraut sind». Der Deal sei durch. Zum Kaufpreis seien keine Details bekannt. Eine Kamps-Sprecherin sagte, ihr lägen dazu keine Informationen vor. Barilla wollte die Berichte nicht kommentieren, von ECM war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen.
Auch die «Wirtschaftswoche» bezeichnete ECM (Equity Capital Management) als den «wahrscheinlichen Käufer». Insider würden den Kaufpreis für das Kamps-Filialgeschäft auf einen zweistelligen Millionenbetrag taxieren. Das Unternehmen sei auf Beteiligungen an mittelständischen Unternehmen in Deutschland spezialisiert. Nach eigener Darstellung hält ECM Beteiligungen etwa an den Tiefkühlspezialisten Eismann und Kadi sowie an der Steakhauskette Maredo.
Die erste Kamps Bäckerei war 1982 in Düsseldorf eröffnet worden. In den 90er Jahren trimmte Firmengründer Heiner Kamps die Bäckereikette auf Expansion und baute sie durch Zukäufe kräftig aus. 1998 brachte er die Kamps AG an die Börse. Vier Jahre später kaufte Barilla die Gruppe inklusive der Brotmarken Lieken Urkorn, Golden Toast und Harry's für 1,8 Milliarden Euro.
Schon 2008 hatte der italienische Barilla-Konzern einen Käufer für das Franchiseunternehmen gesucht, das sich mit etwa 920 Bäckereien als «Deutschlands führende Handwerksbäckerei» beschreibt. Damals seien die hoch verschuldeten Italiener jedoch an ihren Preisvorstellungen von 100 Millionen Euro gescheitert, schriebt die FTD. Der Zukauf habe sich für Barilla nie gerechnet. (dpa)