13.01.2016 | 13:00 | EU-Zuckermarktordnung
Pfeifer & Langen will bis zu 40 Prozent mehr rheinische ZuckerrübenBergheim - Der international aufgestellte Zuckerhersteller Pfeifer und Langen mit Hauptsitz in Köln plant, nach dem Auslaufen der EU-Zuckermarktordnung im kommenden Jahr seine Produktion im Rheinland kräftig auszudehnen. |
(c) proplanta Wie der Geschäftsführer des Unternehmens, Frank Walser, auf der Mitgliederversammlung des Rheinischen Rübenbauer-Verbandes (RRV) gestern in Bergheim erklärte, sollen deshalb die rheinischen Landwirte ihre Zuckerrübenproduktion im Vergleich zur bisherigen Menge um bis zu 40 % ausdehnen. Ziel sei die volle Auslastung der Zuckerfabriken in Appeldorn, Euskirchen und Jülich, und zwar ausschließlich mit Zuckerrüben. Dagegen sollen der Import und die Vermarktung von Rohrzucker komplett zurückgefahren werden.
Wie andere Zuckerunternehmen schreibe Pfeifer & Langen zurzeit rote Zahlen, berichtete Walser. Deshalb werde nun zur Kostensenkung „alles durchleuchtet“. Die Entlassung von Mitarbeitern sei nicht zu vermeiden. Zur Senkung der Durchschnittskosten der Zuckererzeugung solle auch die Produktionsausweitung im Rheinland beitragen, wobei die Kampagne 120 bis 130 Tage dauern solle.
Für die Zeit nach 2017 erwartet Walser, dass aus dem Verkäufermarkt für Zucker ein Käufermarkt werde. In der Folge dürfte sich der Wettbewerb unter den Anbietern intensivieren. Die Zuckernachfrage werde wahrscheinlich konstant bleiben. Deshalb forsche man in Elsdorf an alternativen Verwendungsmöglichkeiten für die Zuckerrübe. Gleichzeitig sei ein steigendes Gesamtangebot am Zuckermarkt zu erwarten, denn auch die Wettbewerber wollten ihre Produktion ausdehnen. Stärkere Konkurrenz werde der Zucker unter anderem voraussichtlich durch Isoglukose bekommen, und zwar vor allem in der Getränkeindustrie.
Mit Blick auf die Vermarktungsmöglichkeiten für die eigene Ware zeigte sich Walser angesichts der günstigen Lage in der Region Rhein-Ruhr „vor der Haustüre“ mit mehr als 10 Millionen Konsumenten optimistisch. Indes sei die Höhe der Zuckerpreise für die Zukunft kaum abschätzbar.
|
|
|
|
|