Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
18.03.2009 | 19:30 | Getränkeindustrie 

Chinas Behörden durchkreuzen Expansionspläne von Coca-Cola

Peking - Die Expansionspläne von Coca-Cola in China haben einen schweren Rückschlag erlitten.

Expansionspläne von Coca-Cola
(c) proplanta
Aus Angst vor einer Monopolstellung des größten Getränkeherstellers lehnten die Behörden die geplante Übernahme des führenden chinesischen Saftproduzenten Huiyuan durch Coca-Cola ab. Der US-Konzern könnte dadurch «wahrscheinlich eine dominierende Position auf dem heimischen Markt einnehmen», teilte das Handelsministerium in Peking am Mittwoch mit. In diesem Fall müssten Verbraucher hohe Preise hinnehmen, «weil sie keine andere Wahl mehr haben». Mit 2,4 Milliarden US-Dollar (heute 1,84 Mrd Euro) wäre es die bisher größte Übernahme eines chinesischen Unternehmens durch einen ausländischen Konzern geworden.

Für seine Expansion in dem bevölkerungsreichsten Land der Erde hatte Coca-Cola diesen Monat angekündigt, in den nächsten drei Jahren zusätzlich mehr als zwei Milliarden US-Dollar in den Ausbau seines Vertriebsnetzes und neue Abfüllanlagen investieren zu wollen. Die Entscheidung stellte auch erstmals das neue, im August 2008 in Kraft getretene chinesische Anti-Monopol-Gesetz auf den Prüfstand. Indem die Hürden jetzt so hoch angelegt wurden, dürfte die Entscheidung auch Einfluss auf andere Pläne von ausländischen Investoren haben, in Zukunft chinesische Unternehmen übernehmen zu wollen.

Coca-Cola hatte im September 12,20 Hongkong Dollar für eine Aktie des in Hongkong notierten Unternehmens geboten. Nach der Ablehnung der Übernahme fiel der Kurs am Mittwoch um 19 Prozent auf 8,30 Hongkong, bevor die Aktie vom Handel ausgesetzt wurde, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Die drei größten Teilhaber von Huiyuan mit 66 Prozent der Aktien hatten dem Verkauf bereits im September zugestimmt. Darunter ist mit einem Anteil von 23 Prozent auch die französische Danone Gruppe. Huiyuan deckt mehr als 40 Prozent des chinesischen Saftmarktes ab.

Eine Gruppe von chinesischen Getränkeherstellern hatte sich allerdings im Herbst gegen den Verkauf von Huiyuan an Coca-Cola gewandt und dem Handelsministerium Pläne unterbreitet, wie die bekannte Marke in chinesischen Händen bleiben könnte. In einer Reaktion teilte die Europäische Handelskammer in Peking mit, dass die Begründung der Entscheidung gegen Coca-Cola sorgfältig geprüft werde. Ein offener und auf Wettbewerb beruhender Markt könne am besten erreicht werden, wenn mehr internationale Investoren begrüßt und die bestehenden Beschränkungen für den Markteintritt gesenkt werden. Auch sei mehr Transparenz notwendig, hieß es in einer Erklärung. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Fruchtsaftmarke Punica kehrt in Supermarkt zurück

 Pro-Kopf-Verbrauch von Erfrischungsgetränken legt zu

  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet