Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
17.09.2012 | 11:30 | Medikamentenaufnahme 
Diskutiere mit... 
   2   2

Grapefruitverzehr: Wenn zwei sich nicht vertragen

Karlsruhe/Hohenheim - Obst und Gemüse gelten im Allgemeinen als besonders gesunde Lebensmittel. Aber auch hier gibt es Ausnahmen, wozu die beliebte Grapefruit zählt.

Grapefruit
(c) Christian Jung - fotolia.com

Sie kann nämlich die Blutspiegel von Medikamenten beim Menschen so anheben, dass Nebenwirkungen resultieren. Dafür ist in dieser Frucht der Bestandteil Naringin verantwortlich, der Stoffwechselvorgänge in der Leber hemmt.

Aber auch genau das Gegenteil kann bei Pampelmusenverzehr der Fall sein. Kanadische Forscher haben jetzt herausgefunden, dass wirksame Blutspiegel bei üblicher Dosierung bestimmter Medikamenten nicht erreicht werden. Ursächlich hierfür ist eine Störung der Medikamentenaufnahme aus dem Darm durch das Naringin s.o.

Von der abschwächenden oder verstärkenden Wirkung dieses Grapefruitbestandteils sind gängige Medikamente wie gewisse blutdruckwirksame Mittel, verschiedene Antibiotika, Cholesterinsenker, Potenzmittel, Antibabypille und weitere betroffen.

Um dieser Problematik zu entgehen, gibt es heute bereits Kliniken, die keine Grapefruitprodukte in ihren Küchen und Kantinen vorhalten und die Patienten bei der stationären Aufnahme auf dieses „Grapefruit-Phänomen“ hinweisen.


Fazit

Patienten, die Medikamente einnehmen, sollten sicherheitshalber auf den Verzehr von Grapefruit verzichten. Möchte man trotzdem die Frucht oder deren Saft konsumieren, empfiehlt es sich den Medikamentenbeipackzettel auf diese Wechselwirkung genau zu studieren, wobei nicht unbedingt davon ausgegangen werden kann, dass bereits alle Medikamente, die mit Naringin interagieren, bekannt sind. (Hr)

 

Sie haben Fragen zum Artikel oder zum Thema? Dann nutzen Sie die Kommentarfunktion.



Dr. med. H. Rüdinger,
Facharzt für Allgemeinmedizin-Sportmedizin

Kommentieren Kommentare lesen ( 2 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
Dr. med. H. Rüdinger schrieb am 01.06.2013 18:49 Uhrzustimmen(114) widersprechen(130)
Amlodipin gehört zu den sog. Calcium-Antagonisten, bei denen Wechselwirkungen mit Grapefruitsaft bekannt sind. (arznei-telegramm 1997). Bereits ein Glas Grapefruitsaft kann eine Wirkungssteigerung hervorrufen und damit eine zusätzliche Blutdrucksenkung, wobei das Ausmaß individuell schwankt. Da der Effekt eventuell länger als einen Tag anhält, sind Medikamenteneinnahme - ein oder zwei Stunden vor oder nach Grapefruitverzehr - keine Lösung. Daher ist zu empfehlen, entweder keinen oder regelmäßig den Saft zu trinken. Gelegentlicher Konsum ist dagegen problematisch.
roli-56@gmx.de schrieb am 31.05.2013 20:53 Uhrzustimmen(119) widersprechen(109)
Hallo, ich nehme Blutsenker, morgens 10mg lisinopril + 5mg Amlodipin, abends nochmals 10mg lisinopril und trinke tägl. bis zu 1l Grapefruitsaft -weder im "waschzettel" noch von meiner Hausärztrin wurde ich auf diesen Zusammenhang hingewiesen. Wie sieht´s aus? R.G.
  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger