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25.05.2010 | 11:13 | Medizin-Splitter 

Tomaten gesund oder doch nicht so?

Karlsruhe/Hohenheim - Tomaten per se sind sehr wertvoll für die Ernährung des Menschen. Aber wie sieht es mit der Belastung durch Pflanzenschutzmittel aus?

Dr. med. Heimfried Rüdinger - Facharzt für Allgemeinmedizin-Sportmedizin
Dr. med. H. Rüdinger (c) proplanta
Die Tomate gehört, außer der Kartoffel, zu den am meisten verzehrten Gemüsesorten, da sie gut schmeckt und vielseitig verwendbar ist - entweder als frisches Gemüse oder in Form von Tomatenprodukten. Zudem zählt die Tomate wegen ihres hohen Gehalts an Vitaminen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen zu den äußerst gesunden pflanzlichen Produkten.

Die für die rote Farbe verantwortlichen Carotinoide, insbesondere das Lycopin, zählt zu den stärksten Radikalfängern und schützt dadurch Körperzellen. Freie Radikale spielen bei der Krebsentstehung und Arterienverkalkung eine wichtige Rolle, ja sie können sogar die Erbsubstanz schädigen. Es gibt auch Anhaltspunkte dafür, dass die häufigste Ursache der Erblindung im Alter, die Makuladegeneration, durch den Tomatenkonsum günstig beeinflusst wird. Resümierend ist die Tomate ein wertvolles und äußerst gesundes Pflanzenprodukt für den Menschen. 


Und wie sieht es mit Rückständen von Pflanzenschutzmitteln in den Tomaten aus?

Hierzu hat das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit 2009 eine Untersuchung publiziert, die zu nachfolgendem Ergebnis kommt. Im Zeitraum von Januar bis September 2008 wurden insgesamt 60 Proben Tomaten aus dem Groß- und Einzelhandel, aber auch direkt vom Erzeuger untersucht. Die Proben stammten aus den Niederlanden, Spanien und Italien (in Deutschland werden weniger als 10 % erzeugt). Die untersuchten Tomaten erwiesen sich als gering mit Pflanzenschutzmittel-Rückständen belastet. Eine gesundheitliche Beeinträchtigung durch den nachgewiesenen Rückstand war nach der derzeitigen Datenlage auszuschließen. Sowohl die Anzahl der Rückstände pro Probe als auch der durchschnittliche Rückstandsgehalt pro Probe blieben auf einem niedrigen Niveau (im Vergleich zu Voruntersuchungen im Jahre 2008). (Hr)


Tomate
Das in Tomaten vorkommende Lycopin wirkt als Radikalfänger und schützt vor Krebsentstehung und Arterienverkalkung.


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