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28.11.2008 | 13:37 | Grüne Woche 2009 

Qualität von nebenan: Niederlande Partnerland der IGW

Berlin - Mit den Niederlanden als Partnerland der Internationalen Grünen Woche Berlin (IGW) 2009 präsentiert sich ein Agrarland, das eine ganz besondere Beziehung zu dieser weltgrößten Verbrauchermesse für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau hat.

Internationale Grünen Woche
(c) IGW
Ein vorausschauender Niederländer war es nämlich, der der Grünen Woche 1951 als erster ausländischer Aussteller einen internationalen Hauch gab. Schon zwei Jahre später waren die Niederländer mit dem ersten offiziellen Länder-Gemeinschaftsstand aller bisher teilnehmenden Nationen auf der IGW vertreten.

Wenn die Grüne Woche vom 16. bis 25. Januar ihre Tore öffnet, werden die Niederlande bereits zum 57. Mal in Folge ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse den mehr als 400.000 Konsumenten anbieten. Die Präsentation in Halle 18 des Berliner Messegeländes steht unter dem Motto „Qualität von nebenan“. Den Besuchern wird ein informativer und unterhaltsamer Querschnitt durch den Agrar- und Gartenbausektor des westlichen Nachbarlandes der Bundesrepublik Deutschland geboten. So dürfen sich die Konsumenten unter anderem auf landestypische Produkte wie Poffertjes, Austern aus der Oosterschelde und Heineken-Bier freuen, in einem „Geschmackshaus“ Gewächshausgemüse kosten oder die fachgerechte Zubereitung von Kalbfleisch in einem „Kochtheater“ verfolgen.

„Wir handeln traditionell mit Qualitätsprodukten aus eigenem Anbau, und das schon seit vielen Jahrhunderten. Das können Sie auf der Grünen Woche sehen, fühlen und schmecken“, kündigt die niederländische Landwirtschaftsministerin Gerda Verburg an. Sie wird als Repräsentantin des Partnerlandes auch auf der Eröffnungsfeier am 15. Januar im ICC Berlin sprechen und zum anschließenden Empfang des Partnerlandes einladen.


Intensiver Kontakt mit Konsumenten

Die Niederlande sind Stammgast auf der IGW, weil die Agrarbetriebe nirgendwo sonst einen so intensiven Kontakt zu den deutschen Konsumenten pflegen können. Das Land ist zwar klein, aber eine der größten Agrarnationen. Nach den USA sind die Niederlande weltweit der zweitgrößte Exporteur landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Etwa ein Viertel der gesamten niederländischen Agrarproduktion ist für den deutschen Markt bestimmt, davon allein rund 205.000 Tonnen Käse pro Jahr - immerhin fast die Hälfte des gesamten Käse-Exports.

Für einige Produkte der niederländischen Landwirtschaft ist Deutschland der wichtigste Handelspartner, zum Beispiel für Baumschulerzeugnisse sowie Obst und Gemüse. Besonders Tomaten, Paprika und Gurken kaufen die deutschen Konsumenten gern vom niederländischen Nachbarn. Neben dem Agrarsektor ist Deutschland auch für den niederländischen Tourismus ein wichtiger Partner. Wie man am besten zu touristischen Attraktionen wie den Keukenhof, den Käsemarkt in Alkmaar oder den Amsterdamer Grachten kommt, können die IGW-Besucher am Stand des Niederländischen Büros für Tourismus erfahren.


Käse, Umweltschutz und Natur

Als Aushängeschild der agrarischen Niederlande verkörpert Frau Antje den Inbegriff von Tradition und Innovation. In niederländischer Tracht und mit blonden Zöpfen steht Frau Antje seit 1961 für „Käse aus Holland“. In der Wahrnehmung der Verbraucher war sie allerdings immer Sinnbild für die Niederlande, zumindest aber für die niederländische Agrarwirtschaft. Das Trachtenkleid mit Spitzenhäubchen symbolisiert die lange Tradition der niederländischen Käsemacher. Frau Antje selbst ist eine junge moderne Frau und steht damit für die Innovationsfähigkeit dieser Branche. Eine Grüne Woche ohne Frau Antje wäre einfach undenkbar. Somit präsentiert sie als Repräsentantin der Niederländischen Büros für Milcherzeugnisse auch auf der IGW 2009 wieder leckeren Käse von unserem Nachbarn.

Neben dem typischen „Käse aus Holland“ ist die Tomate eines der traditionellsten niederländischen Produkte. Zurzeit werden in den Niederlanden etwa 40 Tomatensorten angebaut. Von der kleinen Snacktomate bis zur dicken Fleischtomate ist für jeden Geschmack und jeden Verwendungszweck etwas dabei. Aufgrund des gelegentlich etwas rauen niederländischen Klimas wachsen die Tomaten, ebenso wie viele andere Früchte und Gemüse, unter Glas, also in Gewächshäusern. Im Mikrokosmos des Gewächshauses sind Tomaten, Paprika, Gurken und die anderen gesunden Früchte vor Umwelteinflüssen geschützt. Pflanzenschädlinge, die sich eventuell doch einmal ins Glashaus eingeschlichen haben, können hier auf natürliche Weise mit Nützlingen bekämpft werden. Die Bestäubung der Pflanzen wird von Hummeln übernommen. Daher bezeichnen die niederländischen Gewächshausgärtner die Natur als ihren wichtigsten Mitarbeiter.

Von der hohen Qualität und dem leckeren Geschmack des niederländischen Gewächshausgemüses können sich die Besucher der IGW beim niederländischen Obst- und Gemüseverband AGF Promotie Nederland überzeugen. Dieser lädt auf der Grünen Woche in sein „Geschmackshaus“ zur Verkostung ein. Mit ihrem neuen „Ein-Schnitt-fertig-Salat“ Salanova präsentiert Rijk Zwaan darüber hinaus ein neues Produkt, das nicht nur gesund und schmackhaft ist, sondern auch die Zubereitung erheblich erleichtert.


Blühendes Holland

Bei Blumenzwiebeln denkt jeder sofort an die Niederlande. Tatsächlich stammen weltweit fast 90 Prozent der Blumenzwiebeln aus den Niederlanden. Bei den beliebtesten Sorten rangiert die Tulpe auf Platz eins, gefolgt von Lilie und Narzisse. Jedes Jahr im Frühling verzaubern die Blumenzwiebelfelder den Nordwesten und Westen der Niederlande in ein farbenprächtiges Blütenmeer. Wer diese Blütenpracht im eigenen Garten erleben möchte, muss rechtzeitig die Blumenzwiebeln pflanzen. Für Verbraucher, die die Blumenzwiebelpflanzung versäumt haben, gibt es Zwiebelblumen im Topf, mit denen das Frühlingserwachen ganz bequem in der Wohnung oder auf dem Balkon stattfinden kann. Weitere Informationen - und natürlich Blumenzwiebeln - bekommen die IGW-Besucher am großen Tulpenbeet des Internationalen Blumenzwiebel Zentrums IBC direkt am Fuße der Hollandmühle in Halle 18. Dort werden auch die Zwiebelblumen im Topf als typisch holländische Erinnerung an einen schönen Tag auf der IGW 2009 verkauft.

Nicht nur zu Anlässen wie Geburtstag oder Valentinstag gehören Blumen und Zimmerpflanzen zum Leben dazu. Im Durchschnitt gaben die Deutschen im letzten Jahr 84 Euro für Schnittblumen und Zimmerpflanzen aus und die meisten dieser Gewächse kamen aus den Niederlanden. Weltweit stammt etwa die Hälfte aller gehandelten Blumen aus dem Partnerland der Grünen Woche 2009.

Der Erfolg der niederländischen Blumenbranche basiert auf drei Faktoren: Qualität, Kundenorientierung und Zusammenarbeit. Die niederländischen Gärtner kultivieren ihre Produkte unter strikter Beachtung der Belange von Mensch und Umwelt. Einem ganz speziellen Aspekt des Umweltschutzes hat sich dabei Plant Planet B.V. verschrieben: Sie retten seltene Pflanzen, die in freier Natur vom Aussterben bedroht sind. Der erste Auftritt von Plant Planet auf der IGW 2007 war bereits ein riesiger Erfolg. Die damals präsentierte Hawaii-Palme war ein absoluter Verkaufsschlager auf der Messe. Auch auf der IGW 2009 können die Besucher wieder sensationelle Neuzüchtungen erwerben. Darüber hinaus präsentiert das Blumenbüro Holland BBH die aktuellen Blumentrends.


Natur für Kinder

Die Nachfrage nach niederländischen Baumschulprodukten ist aufgrund der hohen Qualität in ganz Europa sehr hoch. Deutschland ist auch in diesem Segment der wichtigste Handelspartner für den Export von Bäumen, Sträuchern und Stauden. Die niederländische Baumschulbranche fördert die Entwicklung des öffentlichen Grüns, also kommunaler Parks und Grünanlagen, mit ihren innovativen Ideen. So haben in einer Gemeinschaftsaktion das niederländische Landwirtschaftsministerium, die niederländische Entente Florale und der niederländische Baumschulverband Plant Publicity Holland PPH in diesem Jahr einen Wettbewerb zur Begrünung von Kinderspielplätzen ausgeschrieben. Begeistert haben viele niederländische Kommunen diese Idee aufgenommen und beteiligen sich an dem Wettbewerb “Grüne Spielplätze“. Die Niederländer wollen mit ihrer Idee auch Kommunen in anderen europäischen Ländern begeistern. Nähere Informationen zum Wettbewerb sowie einen Einblick in die umfangreiche Produktpalette der niederländischen Baumschulbranche bietet der von PPH, BBH und IBC gemeinsam errichtete blühende Garten in Halle 18.


Das Beste von der Weide und aus dem Meer

Die Anforderungen der Verbraucher an Lebensmittel sind klar definiert: Sicher, gesund und qualitativ hochwertig müssen sie sein. Die niederländische Fleischbranche hat sich schon vor über 16 Jahren auf die Festschreibung strenger Regeln für Qualität, Lebensmittelsicherheit und Tierschutz verständigt. Tatsächlich zählt das daraus entstandene Qualitätssicherungssystem IKB weltweit zu den strengsten Programmen. Im Bereich Kalbfleisch hat sich der niederländische Weltmarktführer VanDrie-Group noch etwas ganz besonderes für die Verbraucher einfallen lassen. Mit ihrer Stichting Promotie Kalfsvlees werden die Verbraucher intensiv informiert, damit die gute Qualität auch nach der Zubereitung noch zu schmecken ist. Dass diese Informationen auch sehr unterhaltsam präsentiert werden können, beweist die Stichting Promotie Kalfsvlees mit ihrem einzigartigen „Kochtheater“ auf der Grünen Woche 2009.

Matjes ist wohl der niederländischste aller Fische. Diese jungen Heringe waren ehemals ein Saisonprodukt, doch durch moderne Tiefkühltechniken kann man sie nun das ganze Jahr über genießen. Matjes wird übrigens nur in den Niederlanden, Deutschland und Belgien gegessen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben festgestellt, dass Hering durch seine Omega-3 Fettsäuren glücklich macht. An der traditionellen Matjes-Karre in Halle 18 können sich die IGW-Besucher davon selbst überzeugen. Auf der Fangliste der niederländischen Fischereiflotte stehen aber auch Kabeljau, Scholle und Seezunge. Sogar Nordseekrabben, Muscheln und Austern aus der Oosterschelde zählen zu den niederländischen Exportprodukten und können auf der IGW am Stand von Prins en Dingemanse Oesters probiert und gekauft werden. (IGW)
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