Sie vertreten über achtzigtausend Milchbauern, die seit Wochen mit eindrucksvollen Aktionen für eine faire Milchpolitik protestieren. Romuald Schaber, der Präsident des EMB, adressierte den Präsidenten des EU-Agrarrates mit deutlichen Worten: “Die EU-Politik ist gescheitert. Es muss jetzt ein Wechsel her. Es muss am Markt und da speziell an der Basis bei den Produzenten gesteuert werden. Unsere Vorschläge kosten kein Geld, unsere Vorschläge sind gut für die Bevölkerung. Sie sorgen dafür, dass gute, gesunde Milch produziert werden kann. Sie sind nicht dafür, dass einige multinationale Firmen ihren Gewinn noch weiter aufbauschen können.“ Schaber bezieht sich dabei auf die Forderungen des EMB bezüglich einer flexiblen Mengenregulierung, die an die Agrarminister, Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten sowie an die
EU-Kommission gestellt wurden.
Sieta van Keimpema, Vizepräsidentin des EMB sprach im Anschluss an das Gespräch vor den anwesenden demonstrierenden Bauern: „Wir haben eine Botschaft für die Agrarminister. Die gilt aber auch für die Wirtschafts- und Finanzminister. Macht eine vernünftige Milchpolitik.“ Pascal Massol von der französischen APLI ergänzt: „Das fordern die Milchbauern zusammen mit den Konsumenten. Vernünftig muss sie sein, damit die
Milchproduktion gesund und zu einem fairen Preis erfolgen kann.“ Die Delegation des EMB hatte in dem Gespräch mit der Agrarratspräsidentschaft außerdem klar gemacht, dass die Milchbauern keine Zeit mehr haben, um zu warten. Jetzt sofort müsse sich etwas ändern.
Im Laufe des späten Nachmittags werden die Ergebnisse des EU-Sondertreffen erwartet. Erwin Schoepges von der belgischen MIG dazu: „Ich denke, man hat unsere Botschaft gut verstanden. Wir haben die Minister bei unserem Gespräch aufgefordert nach der Sitzung nach draußen zu kommen und den Milchbauern Rede und Antwort zu stehen.“ (EMB)