Angesichts des Ergebnisses der jüngsten
Milchquotenbörse, die am 2. November stattfand, sagte er: „Der jüngste Börsentermin im neuen großen Übertragungsgebiet West hat schon wieder einen deutlichen Quotenpreisrückgang gebracht. Das beobachten wir bei allen Börsenterminen seit 2006, es läuft also weiter in die richtige Richtung.“
Milchquote wurde im Übertragungsgebiet West zu einem so genannten Gleichgewichtspreis von 0,37 Euro pro Kilogramm gehandelt. Der Preis liegt damit aus schleswig-holsteinischer Sicht noch einmal um fünf Cent unter dem des letzten Termins vom 1. Juli 2007. „Der Norden gab sich auf der Nachfrageseite diesmal zurückhaltender. Dies ist in Anbetracht der klaren Signale zum Quotenende und damit zur Entwertung der Quote nachvollziehbar. Es müssen jetzt aber auf europäischer Ebene klare Entscheidungen zu einem Gesamtkonzept zum Quotenausstieg folgen“, forderte von Boetticher, der das langfristige Auslaufen der Milchquotenregelung und die Neuordnung des Milchmarktes über den
Bundesrat initiiert hatte.
164 Millionen Kilogramm
Milchquote im Angebot standen diesmal einer Nachfrage von nur 136 Millionen Kilogramm gegenüber. 112 Millionen Kilogramm Quote wurden gehandelt, wovon 37 Millionen Kilogramm (33 Prozent) in den Norden übertragen wurden. Von den Börsenteilnehmern insgesamt waren 4.034 Anbieter und 5.679 Nachfrager. Der Markt wurde dieses Mal nur zu 68 Prozent geräumt. Im Unterschied zum vorhergehenden Börsentermin, bei dem allein 89 Millionen Kilogramm zusätzlich in den Norden kamen, war es diesmal nur rund eine Million. Hingegen erhielt Bayern rund 22 Millionen Kilogramm Quote dazu, konnte damit den Quotenverlust des vorhergehenden Termins aber nur in etwa ausgleichen.
Zur Erinnerung: Am 10. Februar 2006 hatte der Bundesrat auf Initiative Schleswig-Holsteins beschlossen, den deutschen Milchquotenhandel zunächst in zwei Schritten 2007 und 2010 durch Zusammenlegung der Handelsgebiete drastisch zu vereinfachen und 2015 die Quotenregelung möglichst ganz abzuschaffen.
Da auch die EU inzwischen signalisiert hat, dass die Entwicklung in diese Richtung laufen wird, könnte die Regulierung des Marktzuganges für Milcherzeuger über den vorherigen Ankauf von zulässigen Produktionsmengen, so genannter Quote, dann nach über 20 Jahren entfallen. Angesichts gestiegener
Milchpreise hatte Landwirtschaftsminister Dr. Christian von Boetticher kürzlich sogar einen noch früheren Milchquotenausstieg angeregt oder wenigstens andere geeignete Maßnahmen seitens der EU gefordert, damit die Milch produzierende Landwirtschaft an der günstigen Marktentwicklung teilhaben kann. (PD)