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12.06.2008 | 12:00 | Milchwirtschaft 

Milchpreis brachte Bewegung in das Sortiment

Hannover - Die Preisbewegungen für Milchprodukte, die im Sommer 2007 mit einem kräftigen Plus eingeleitet wurden, haben bei den niedersächsischen Molkereien einige Verschiebungen im Produktionssortiment ausgelöst.

Milchglas
(c) proplanta
Einem Plus in Teilbereichen der Trinkmilchprodukte, Butter sowie Hart- und Schnittkäse stand ein Minus bei Frischprodukten insgesamt sowie auch Weichkäse gegenüber. Eindeutig aber haben sich die Molkereien nach Mitteilung der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen den interessantesten Verwertungen zugewandt, dazu zählen beispielsweise Frischkäsespezialitäten wie Frucht- und Kräuterquark, aber auch Joghurt oder Milchmischgetränke. Deutlich erhöht hat sich zudem der Versand von Milch in andere EU-Länder und ist damit ein Beleg für die weltweit knappe Milchversorgung im Herbst 2007. Im ersten Quartal 2008 hat sich nach einem Blick in die Statistik der Markt erneut wieder gedreht. In diesem Zeitraum wirkten sich die Preiserhöhungen für Käse und Butter deutlicher aus.

Dass Milch und Milchprodukte begehrt sind, zeigt auch ein Blick auf den Pro-Kopf-Verbrauch, also die Mengen, die im statistischen Durchschnitt jeder Bürger im Jahr verzehrt. Diese Menge stieg bei Trinkmilch 2007 nach noch vorläufigen Zahlen gegenüber dem Vorjahr um knapp 1,6 auf 65,8 kg, bei Milchfrischprodukten wurde ein Plus von gut einem auf 30,8 kg ermittelt. Und auch bei Käse, dessen Vielfalt die deutschen Verbraucher immer mehr beigeistert, wurde ebenfalls wieder ein Plus ermittelt, allerdings fällt es mit 0,2 kg etwas bescheidener aus als in den Vorjahren, immerhin hat der Käseverbrauch mittlerweile ein Niveau von 22,2 kg erreicht.

Insgesamt verarbeiteten die 40 niedersächsischen Molkereien mit 4,77 Mio. t Milch den Rohstoff, der auf 13.700 Milcherzeugerbetrieben von 716.000 Milchkühen gemolken wurde. Nach dem deutlichen Preissprung für Milchprodukte im Sommer 2007 im Lebensmitteleinzelhandel haben sich die Erlöse für die Erzeuger seit Jahresanfang wieder deutlich nach unten bewegt. Im Jahresdurchschnitt 2007 erhielt ein Landwirt für seine Milch von den Molkereien 32,82 ct/kg, im ersten Quartal 2008 waren es 34,85 ct/kg, seitdem ist die Tendenz wieder stark fallend. Die Milchpreise liegen heute damit auf einem Niveau wie 1993 mit 30,09 ct/kg und decken bei weitem nicht die deutlich höheren Kosten der Milchviehhalter. (LPD)
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