Das hätte eine Erhöhung der EU-Gesamtproduktion um 2,84 Millionen Tonnen zur Folge. Der Vorschlag ist unabhängig von der derzeit laufenden Überprüfung der Lage auf dem
Milchmarkt im Rahmen des Gesundheitschecks der Gemeinsamen
Agrarpolitik (GAP). Dabei hatte die Kommission angeregt, die Quoten stufenweise anzuheben, bevor die Regelung am 31. März 2015 ausläuft. Wenn Rat und Parlament rasch zu einer Entscheidung kommen, kann die Aufstockung am 1. April 2008 in Kraft treten.
„Die GAP-Reform gibt den Landwirten die Freiheit, für den Markt zu produzieren, und restriktive Milchquoten sind damit nicht zu vereinbaren“, sagte EU-Landwirtschaftskommissarin Mariann Fischer Boel. „Die
Milchpreise sind im letzten Jahr stark gestiegen, und dementsprechend ist auch die Forderung nach höheren Quoten lauter geworden. Wir müssen unseren Landwirten die Möglichkeit geben, die gestiegene Nachfrage zu decken.“
Als Teil der GAP-Reform von 2003 hatte die Kommission ursprünglich vorgeschlagen, die
Milchquote über die 1,5 Prozent hinaus, die für elf Mitgliedstaaten bereits in der Agenda 2000 beschlossen worden waren, um weitere 2 Prozent anzuheben. Der Rat sprach sich gegen diese zusätzliche Aufstockung aus und forderte die Kommission auf, nach der Umsetzung der Reformbeschlüsse einen Bericht über die Marktperspektiven vorzulegen, bevor er eine endgültige Entscheidung trifft.
In ihrem Bericht kommt die Kommission zu dem Schluss, dass für die steigende Produktion von Käse und Frischmilcherzeugnissen zwischen 2003 und 2007 zusätzlich 5,5 Millionen Tonnen Milch erforderlich waren, während die Milcherzeugung insgesamt stabil geblieben ist. Zusätzliche acht Millionen Tonnen Milch seien zwischen 2007 und 2014 erforderlich, um die wachsende EU-interne Nachfrage insbesondere nach Käse zu decken. Gleichzeitig sind auch die Weltmarktaussichten positiv. Ließe man die Quoten unverändert, könnte die EU von der steigenden Nachfrage und den hohen Preisen nicht profitieren.
Die Analyse der Kommission zeigt außerdem, dass der Markt ausreichende Möglichkeiten bietet, um eine Aufstockung der Quoten um zwei Prozent zu absorbieren. Während die Kommission davon ausgeht, dass die höheren Quoten vollständig ausgeschöpft werden, dürften die tatsächlichen Auswirkungen auf die Produktion geringer sein, weil in zahlreichen Mitgliedstaaten die einzelstaatlichen Referenzmengen zurzeit nicht in vollem Umfang genutzt werden. (PD)