Konsumzurückhaltung am Binnenmarkt und schrumpfende Exportmöglichkeiten haben zu einer Bestandsbildung geführt. Die Erlöse in allen Segmenten des Milchmarktes sind im Laufe des Oktobers gesunken und geben zum Teil noch weiter nach.
Die Milcherzeugerpreise sind deutlich unter das Vorjahresniveau gesunken und werden voraussichtlich weiter nachgeben. Dazu tragen auch die niedrigeren Preise für Konsummilch, Quark und Sahne bei, die Anfang November in Kraft getreten sind. Erfahrungsgemäß stimulieren sinkende Preise die Nachfrage.
Die Preise am Weltmarkt sind in den vergangenen Wochen stark gesunken und die Nachfrage nach Produkten aus der EU ist ruhig. Die Wirtschafts- und Finanzkrise wirkt sich zusätzlich dämpfend auf die Nachfrage aus, auch im internationalen Geschäft.
Die deutschen Milcherzeuger haben im Oktober saisonal bedingt weniger Milch an die Molkereien angeliefert als im Vormonat. Die Vorjahresmengen wurden erneut übertroffen. Dies lässt einen weiteren Anstieg der Quotennutzung erwarten. Diese lag von April bis einschließlich September bei 95,6 Prozent. Am Spotmarkt konnten für Versandmilch, Rahm und Konzentrat nur schwache Preise erzielt werden, da die Versorgung derzeit europaweit reichlich ist.
Die Preise für Blockbutter haben im Oktober weiter nachgegeben und entsprechen derzeit etwa der Interventionsverwertung. Aus der privaten Lagerhaltung muss Butter entnommen werden, was das Angebot zusätzlich erhöht. Eine Erholung des Exportgeschäftes ist trotz nachgebender Preise bislang ausgeblieben. Für November hat der Einzelhandel niedrigere Preise für abgepackte Butter durchgesetzt und zum Monatsbeginn die
Verbraucherpreise gesenkt.
Am Käsemarkt haben die Preise im Oktober weiter nachgegeben. Der Absatz im Inland hat sich zwar seit September wieder belebt. Aber an den Exportmärkten ist schwächere Nachfrage und eine starke Konkurrenz von Seiten ausländischer Abnehmer festzustellen, was den Preisdruck erhöht hat.
Die Preise für Milchpulver sind stark unter Druck geraten, der derzeit noch anhält. Lebensmittelware wird inzwischen schwächer gehandelt als 2006 und Futtermittelware sogar unter der aktuellen Interventionsverwertung. Derzeit können nur geringe Mengen am Weltmarkt abgesetzt werden und die inländischen Abnehmer sind bereits weitgehend gedeckt. In Folge der abgesenkten EU-Preise und des stärkeren Dollars ergeben sich neue Absatzmöglichkeiten, weil die EU wieder konkurrenzfähiger ist. (ZMP)