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20.09.2010 | 15:16 | Milchquote  

Wlodkowski: Quotenzuteilung - Milchmarkt kann Quertreiberei nicht brauchen

Wien - "Der Milchmarkt hat sich seit dem Frühjahr 2010 Schritt für Schritt gefestigt und nun auf europäischer Ebene und weltweit erfreulicherweise in ein Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingependelt.

Milchquote
Die Weltmarktpreise entwickeln sich in Richtung EU-Niveau. Daher hat der Landwirtschaftsminister beschlossen, jene zwei Prozent Milchquote, deren Aufstockung die EU-Agrarreform vorschreibt und die er im Vorjahr wegen der exorbitant schlechten Milchpreise ausgesetzt hat, nun zuzuteilen. Im Vorjahr hat uns die Aussetzung der Zuteilung sehr geholfen, weil sie die angespannte Marktsituation im Krisenjahr nicht unnötig verschärft hat. Nun begrüßen wir diesen Schritt, weil er mit einem Sockel auch den kleinen Bauern etwas bringt und den Spekulanten die Möglichkeit nimmt, sich ungenutzte Mengen aus der nationalen Reserve zu holen", stellte Gerhard Wlodkowski, Präsident der LK Österreich, fest. 


Quertreibereien helfen niemandem

"Die jetzigen Quertreibereien einer Gruppe, die sich in den letzten Monaten mehrfach in der engsten Umgebung der SPÖ engagiert hat, helfen niemandem und schaden einem sensiblen Markt. Man muss nicht aus Profilierungssucht diesen Schritt und somit den ganzen Milchmarkt schlecht reden, nur um sich am Landwirtschaftsminister und der heimischen Agrarpolitik zu reiben und um sich nahtlos in die derzeit recht aktive Phalanx derjenigen einzureihen, die ‚Landwirtschafts-Vernadern’ mit Agrarpolitik verwechseln", warnte Wlodkowski vor der unverantwortlichen Störung des derzeit einwandfrei funktionierenden Milchmarktes.

Er ergänzt: "Der Milchpreis hat sich wieder auf einem Niveau wie vor Beginn der Berg- und Talfahrt stabilisiert. Daher waren die Voraussetzungen für eine Zuteilung im heurigen Jahr gegeben. Die Quotenzuteilung erhöht die Planungssicherheit für die Betriebe und verringert Spekulationen von Überlieferern im Rahmen der Saldierung." 


Verantwortung wahrgenommen

"Die Vertreter im Milchausschuss der LK Österreich und das Landwirtschaftsministerium haben ihre Verantwortung den heimischen Milchbauern gegenüber sowohl in der extrem schweren Situation in den letzten Jahren als auch jetzt wieder unter Beweis gestellt. Uns geht es um die Sicherung der Milchproduktion in allen Gebieten Österreichs und in allen Strukturen. Wir vertreten nicht jene, die sich gerne der Rosinentaktik bedienen und dann, wenn dies verhindert wird, alle und jeden politisch attackieren", stellte Wlodkowski abschließend fest. (lk-oe)
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