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21.11.2009 | 11:55 | Agrarmärkte 

Agrarmarkt aktuell - Milchmarkt

Schwäbisch Gmünd - Ende Oktober wurde der saisonale Tiefpunkt der Milchanlieferung in Deutschland durchschritten, Anfang November lag die Anlieferung sogar 1,3 % unter dem Vorjahr (Ost: -8,8 %, West: +0,8 %).

Agrarmarkt aktuell - Milchmarkt

Insgesamt lag die Quotenausnutzung bis September bei 99,0 % (Quotenerhöhung und geänderter Fettkorrekturfaktor berücksichtigt) (VJ: 95,9 %). Damit hat sich die Situation zwar etwas entspannt, bei den steigenden Milchpreisen und günstigen Kraftfutterkosten ist die Gefahr einer Superabgabe dennoch real. Der Spotmarkt liegt weiter auf hohem Niveau, in den Niederlanden wurden mit 34 ct/kg (DCA) zuletzt ein Jahreshoch erzielt. Der Kieler Rohstoffwert konnte sich im Oktober mit 26,2 ct (3,7/3,4, frei Molkerei) gegenüber September um 4,2 ct/kg verbessern.

Im September wurde in Deutschland für Milch 22,9 ct/kg (-10,2 ct/kg gg. VJ.) an die Erzeuger ausgezahlt (3,7/3,4). Der deutsche Erzeugerpreis für Bio-Milch konnte sich im September auf 37,1 ct/kg verbessern. In Baden-Württemberg stieg der Preis auf 23,7 ct/kg (+0,6 ct/kg gg. August), der Oktober wird auf 25,9 ct/kg geschätzt. Die Molkereien konnten im November im Handel in weiten Bereichen höhere Preise durchsetzen. Angeführt wurde dieEntwicklung von Butter, wo die Preise bei begrenztem Angebot und guter Nachfrage seit Juli um über 60 % angestiegen sind und im Großhandel momentan bei rund 3,70 €/kg liegen. Auch bei Trinkmilch konnten rund 6 ct/kg höhere Abschlüsse erzielt werden. Mäßig ist der Anstieg bisher bei Magermilchpulver. Auch Schnittkäse konnte im Verhältnis noch wenig zulegen. Hier wurden bei ungewöhnlich niedrigen Beständen, kleinem Angebot und normaler, im Export reger Nachfrage zuletzt rund 2,85 €/kg notiert (gg. 2,35 €/kg im Juli). Weiter Befestigungen sind hier zu erwarten.

Inzwischen zeichnet sich die Spitze des Preisanstiegs ab. Auch an de internationalen Märkten tendieren die Notierungen seit einem Anstieg im September seitwärts. Offen bleibt, wie der Verbraucher auf die höheren Preise reagieren wird, hatten die niedrigen Butterpreise 2009 einen privaten Mehrverbrauch von über 3 % zu Lasten von Margarine ausgelöst. Fraglich bleibt auch, was die EU weiter unternimmt. Sie hat mit der jüngsten Streichung bzw. Kürzung der Exporterstattungen ausgesprochen schnell reagiert und verfügte Ende September über Interventionsbestände von 79.000 t Butter und 266.000 t MMP.

Die jüngste Quotenbörse vom 2. November brachte für Westdeutschland einen Preis von 20 ct/kg (+5 ct/kg gg. Juli). Der Preisanstieg ist das Ergebnis eines sprunghaften Anstiegs der Nachfrage wegen der Sorge um die im Vorfeld diskutierten Begrenzungen der Saldierung. Aus Baden-Württemberg flossen wiederum 5.100 t Quote ab, inzwischen summiert sich der Abfluss auf 78.000 t (3,6 % der Milchmenge).


Quelle: LEL Schwäbisch Gmünd

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