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25.12.2008 | 05:09 | Milchwirtschaft 

Schwächere Milchpreise 2009

Bonn - Die sehr schwachen Entwicklungen an den Märkten für Milchprodukte in den letzten Monaten von 2008 werden sich 2009 voraussichtlich verstärkt in sinkenden Milcherzeugerpreisen niederschlagen.

Milchkanne
(c) proplanta
Ab der Jahresmitte könnte sich der Markt wieder allmählich erholen in Abhängigkeit davon, wie sich die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen weltweit und entsprechend Milcherzeugung und Nachfrage entwickeln. Längerfristig ist generell mit stärkeren Preisschwankungen zu rechnen.

Die Entwicklungen am Milchmarkt im Jahr 2008 waren stark geprägt von Reaktionen aller Marktbeteiligten auf den starken Preisanstieg in 2007. Die Milcherzeugung stieg weltweit wieder stärker, die Verbraucher kauften weniger Milchprodukte, und die Nachfrage vom Weltmarkt ging zurück. Dies hat zu einer erhöhten Verfügbarkeit von Milchprodukten geführt und einen für die Jahreszeit unüblichen Rückgang der Preise ausgelöst, der sich Ende 2008 erheblich verstärkt hat.


Entwicklung der Milchanlieferung mit Fragezeichen

Da die Milchauszahlungspreise den Entwicklungen auf den Produktmärkten immer mit einem gewissen Zeitverzug folgen, sowohl bei Aufwärts- wie auch bei Abwärtsbewegungen, ist in den ersten Monaten von 2009 mit einem deutlichen Rückgang der Erzeugerpreise zu rechnen. Das Milchaufkommen in Deutschland und der EU wird wesentlich davon abhängen, wie die Milcherzeuger auf diese Preisrückgänge reagieren werden.

Für die Zukunft ist davon auszugehen, dass die Milchproduktion in immer mehr Regionen stärker durch die Preise und weniger durch die verfügbaren Milchquoten bestimmt wird. In Deutschland orientiert sich das Lieferverhalten bislang stark an der Quote.


Wachsender Verbrauch erwartet

Die deutlichen Preissenkungen für Milchprodukte im deutschen Einzelhandel und auf der Großhandelsebene in den letzten Monaten von 2008 lassen erwarten, dass der Verbrauch von Milchprodukten in Deutschland wieder steigen wird. Die weiterverarbeitende Industrie wird auf niedrigere Preise vermutlich langsamer reagieren als die Haushalte oder die Großverbraucher.

Entscheidend für den Verbrauch ist nicht nur der absolute Preis, sondern auch die Preisrelation zu möglichen Substituten. So stellt sich die Preisrelation zwischen Butter und Margarine inzwischen wesentlich günstiger für die Butter dar als noch vor einigen Monaten, was den Butterverbrauch zusätzlich zu den niedrigeren Preisen begünstigen dürfte. (ZMP)
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