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30.06.2014 | 14:07 | Milchmenge 

Rekordstrafe für Deutschland wegen Milchquotenüberlieferung

Berlin - Eine Rekordstrafe von 163 Mio. Euro muss Deutschland an Brüssel zahlen, weil hierzulande im Milchquotenjahr 2013/14 zu viel Milch produziert wurde.

Milchquote 2014
(c) proplanta
Wie die Zentrale Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) am vergangenen Donnerstag (26.6.) mitteilte, summierten sich im Zeitraum von April 2013 bis März 2014 die fettkorrigierten Anlieferungen der deutschen Milcherzeuger an die Molkereien auf 30,81 Mio. t; das waren 588.000 t oder 1,9 % mehr als strafabgabefrei erlaubt gewesen wären.

Durch die sogenannte Bundes- und Molkereisaldierung wird die vorgesehene Strafabgabe von 27,83 Cent je Kilogramm Überlieferungsmilch für den einzelnen Überlieferer jedoch nicht im vollen Umfang fällig, sondern deutlich abgeschwächt. Der entsprechende Saldierungssatz für das abgelaufene Quotenjahr wird von der ZMB mit 54,4 % angegeben, so dass lediglich für 45,6 % der Übermengen der Strafbetrag geleistet werden muss. Damit ergibt sich eine Superabgabe von 12,69 Cent/kg; für das vorhergehende Quotenjahr 2012/13 hatte diese 0,78 Cent/kg betragen.

Wie die Milchmarktanalysten aus Berlin weiter mitteilten, besteht auch für das Garantiemengenjahr 2014/15 ein hohes Risiko für eine Milchquotenüberschreitung. Insbesondere Erzeuger, die bereits 2013/14 stark überliefert hätten, setzten sich der Gefahr hoher Strafzahlungen aus, da im Gegensatz zu den Vorjahren keine Erhöhung der Quotenmengen stattgefunden habe und in den ersten Monaten der Saison die Milchanlieferungen erneut gestiegen seien.

Nur wenn im weiteren Verlauf des Quotenjahres das Vorjahresniveau unterschritten würde, könnten die Überlieferungen auf den Stand von 2013/14 begrenzt werden. Das sei aber äußerst unwahrscheinlich, so die ZMB. Vieles spreche dafür, dass die expansiven Tendenzen anhielten und damit die Quoten bis März 2015 noch stärker überschritten würden als im Garantiemengenjahr 2013/14. Zudem falle erfahrungsgemäß die Bundessaldierung umso niedriger aus, je höher die Gesamtüberlieferung sei, warnte die ZMB. (AgE)
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