Dieser sei ein Preis, den praktisch jeder kenne. Schon vage Ankündigungen einer Milch-Preiserhöhung in den Medien lösten in der Regel Hamsterkäufe aus, berichtet der auf Molkereiprodukte spezialisierte Mitarbeiter der Nürnberger GfK-Gruppe, Steven Brechelmacher in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Dies sei eine ganz spezielle Eigenart deutscher Verbraucher. Vermutlich setzen deshalb vor allem Discounter auf eine Tiefpreispolitik, sagte Brechelmacher. Gerade nach der Phase steigender Milchpreise in den vergangenen Monaten versuchten sich Discount-Ketten nun offensichtlich wieder mit preiswerter Milch als Tiefpreis-Segment zu profilieren. Über gesicherte Erkenntnis darüber verfüge er allerdings nicht.
Die große Preissensibilität bei Milch hängt nach Einschätzung des Marktforschers mit der Bedeutung von Milch als Grundnahrungsmittel zusammen. «Dadurch besteht bei diesem Produkt, aber auch bei anderen Molkereiprodukten eine hohe Einkaufsfrequenz, das heißt: Der Kunde hat fast bei jedem Einkauf Milch im Einkaufskorb», erläuterte Brechelmacher.
«Dadurch kennt praktisch jeder Verbraucher den aktuellen Preis für den Liter Milch und bemerkt sofort Preisveränderungen», erläuterte der GfK-Vertreter. Dies sei beispielsweise bei Getreideprodukten ganz anders. Dort bemerkten Kunden oft erst nach und nach, wenn die Preise für Brot oder Brötchen gestiegen seien. Dabei seien Lebensmittel in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern noch immer vergleichsweise billig, gab er zu bedenken. (dpa)
|
|